"giveAway": Wuppertaler Spenden geben Hoffnung auf Bali

Der neue Verein giveAway macht sich für Kinder auf Bali stark. Er sucht Sponsoren.

"giveAway": Wuppertaler Spenden geben Hoffnung auf Bali
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Von ihrem Aufenthalt als Freiwilligenarbeiter auf der indonesischen Insel Bali kamen Jana Schwarz (20) und Jan-Philipp Sandrock (22) 2013 mit einem Ziel zurück: die Zustände verbessern, die sie in einer Vor-, einer Grundschule und einem Waisenhaus erlebt hatten. Jetzt haben sie einen Verein gegründet, um balinesischen Kindern in solchen Einrichtungen Hoffnung zu geben: giveAway.

Sandrock hatte mit einem Gastgeschenk die Dankbarkeit der Kinder hautnah erlebt. Sie beflügelte ihn zu dem Engagement. „Viele verbinden Bali nur mit Party-Tourismus“, sagt der 22-Jährige. Doch jenseits davon leben viele Menschen in Slums. Korruption und Armut prägen das Land — auch die Bildungs- und Waiseneinrichtungen: verriegelte Fenster, mit Stacheldraht gesicherte Gelände. Viele arbeiten im Unterricht ohne Material oder an zu kleinen Möbeln.

Aktuell hat der Verein sieben Gründer und etwa genauso viele Mitglieder — meist Angehörige, wie Jana Schwarz berichtet. „Wir sind dabei, Investoren, Spender und Mitglieder zu werben.“ Eingebunden werden sollen als Haupt-Spendenquelle Unternehmen, die Werbematerialien, Restposten und B-Ware weitergeben, statt sie zweckfrei zu lagern oder gar wegzuwerfen.

Wer solche Artikel an GiveAway weitergibt, bekommt eine Spendenquittung — und manchmal ein Dankeschön in Form von Bildern, Karten oder Videos der indonesischen Kinder. Ein Paket sei bereits angekommen, so Schwarz. Die Freude groß gewesen, vor Ort wie in Deutschland.

Um die Güter zu versenden, braucht der Verein zudem Geldspenden — das Paketporto ist zweistellig. Einige Unternehmen, die sich bereits an den GiveAway-Aktionen beteiligen, verzichten auf den Kauf von Kundengeschenken und spenden stattdessen Geld an den Verein. Die Kunden erhalten im Gegenzug einen individuellen Dankesgruß aus Bali.

Auch Privatpersonen können helfen: mit Geld sowie gut erhaltener Kleidung, Schreibwaren, leichtem Spielzeug, Werbeartikeln. „Gerade sammeln wir für einen Kühlschrank im Mädchenwaisenhaus“, sagt Sandrock. Um sicherzugehen, dass die Spenden zu 100 Prozent dorthin gelangen, wo sie benötigt werden, stehen die Gründer in engem Kontakt mit Vertrauensleuten vor Ort. „Die kennen wir persönlich, das ist uns sehr wichtig“, sagt Schwarz.

Im März fliegt Sandrock mit einem weiteren Gründungsmitglied auf die Insel, um Fortschritte zu begutachten und konkreten Bedarf abzufragen. Er rechnet mit einem Ausbau des Engagements: „Bali ist unser Pilotprojekt. Falls es gut läuft, wollen wir weitere Einrichtungen, Städte und Länder in unser Programm aufnehmen.“

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