Jana Voosen freut sich auf Dreharbeiten in Wuppertal

Die Autorin und Schauspielerin aus Wuppertal spricht über ihre neuen Film- und Buchprojekte

Frau Voosen, Sie drehen zum ersten Mal in Wuppertal. Was bedeutet Ihnen das Heimspiel?

Jana Voosen: Ich freue mich schon sehr darauf. Zum einen finde ich, dass Wuppertal gerade im Film besonders charmant rüberkommt, wie man ja auch schon in „Der Krieger und die Kaiserin“ sehen konnte. Außerdem wird es bestimmt eine lustige Erfahrung, so wie früher in meinem Elternhaus zu wohnen und morgens statt in die Schule zum Drehen zu fahren.

Am 7. März starten die Dreharbeiten für „King Ping“. Die Hoffnungen haben sich allerdings nicht bestätigt: Die Filmförderung NRW steigt nicht mit Geld ein. Sie bleiben dem Projekt aber trotzdem treu?

Vossen: Natürlich. Ich finde, dass „King Ping“ ein tolles Projekt ist, und fürs Geld bin ich noch nie angetreten. Was jetzt nicht heißen soll, dass ich nicht gerne für meine Arbeit bezahlt werde. Aber wenn mir eine Rolle gefällt, dann hält mich sicher nicht ab, dass es sich um einen Low-Budget-Film handelt.

Welche Rolle spielen Sie?

Voosen: Ich spiele die Gerichtsmedizinerin Dr Nicole Werner, für die die Hauptfigur Clemens „King Ping“ Frowein eine Schwäche hat. Nicole ist eine außergewöhnliche Frau, ein Vamp und tough bis an die Schmerzgrenze. Das finde ich spannend, vor allem, weil ich ja normalerweise eher in der Kategorie „Everybody´s Darling“ besetzt werde.

Längst abgedreht ist die Serie „Klinik am Alex“, die zwischenzeitlich abgesetzt wurde. Am 10. März erhält sie eine neue Chance und wird samstags um 19 Uhr gesendet. Werden Sie dann selbst vor dem Fernseher sitzen?

Voosen: Auch nach so vielen Jahren im Job fällt es mir immer noch schwer, mich selbst im Fernsehen zu sehen. Meistens sitze ich dann mit den Händen vor meinem Gesicht zusammengekauert auf der Couch und linse zwischen den Fingern hindurch, als würde ich gerade einen Horrorfilm gucken. Ich bin ein bisschen überkritisch, was meine eigene Arbeit angeht. Aber ich werde mir „Klinik am Alex“ natürlich angucken, denn ich finde die Serie und vor allem meine Kollegen einfach großartig. Es geht um das Leben von sechs Assistenzärzten in einer Berliner Klinik — und da wurde ein tolles Ensemble mit sehr unterschiedlichen, interessanten Charakteren zusammengecastet.

Sie sind aber nach wie vor nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als Schriftstellerin aktiv. In Ihrem neuen Buch erfahren die Leser, was „Liebe mit beschränkter Haftung“ ist. Was verstehen Sie darunter?

Voosen: Der Titel klingt natürlich ziemlich paradox, denn eigentlich würde man wohl sagen, dass Liebe und beschränkte Haftung sich gegenseitig ausschließen. Liebe ist ja ein absolutes Gefühl. Ein bisschen lieben ist genauso wenig möglich wie ein bisschen schwanger sein. Man stürzt mitten rein und verliert die Kontrolle. Und eben davor hat Mia, die Hauptfigur in meinem Roman, Angst. Sie ist schon so oft auf die Nase gefallen, dass sie ihren eigenen Gefühlen misstraut und sich sozusagen selbst auf „Romantik-Entzug“ setzt.

Am 24. März gestalten Sie zusammen mit Ihrem Vater eine Lesung im Tal. Ist man aufgeregter, wenn der eigene Vater dabei ist?

Voosen: Nein, im Gegenteil. Es macht mich nervöser, wenn er im Publikum sitzt. Aber so sitzen wir ja gemeinsam in einem Boot, das hat auf mich eher eine beruhigende Wirkung. Außerdem scheint mein Vater Lampenfieber nicht zu kennen. Vor unserer letzten gemeinsamen Lesung konnte er überhaupt nicht nachvollziehen, dass ich vor lauter Aufregung wie Rumpelstilzchen auf und ab hüpfte, sondern sagte: „Aber du musst doch nur lesen.“ Tja, und wo er Recht hat, hat er Recht.

Arbeiten Sie schon an einem neuen Roman?

Voosen: Ja, er wird voraussichtlich im Frühjahr oder Sommer 2013 erscheinen. Den Titel darf ich aber leider noch nicht verraten.

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