Jazz zum Mitmachen lockt die Fans ins Ada

Die Jazz-Sessions haben seit 20 Jahren Tradition. Musiker und Zuhörer lassen sich auf das Abenteuer der Improvisationen ein.

Wuppertal. Die Freude steht den Musikern ins Gesicht geschrieben. Die Gäste wippen mit den Füßen, unterhalten sich und genießen. Manche Klänge scheinen vertraut, dann setzt das Solo des Schlagzeugers ein und der Song verliert seine Vertrautheit.

Der Rhythmus sorgt für Schwingung im ganzen Raum — die Begeisterung überträgt sich auf alle. Nach einem Lied löst einer der Zuhörer aus dem Publikum den Pianisten ab, ein neues Stück wird angestimmt und es wird weiter gejazzt. Hobbymusiker spielen neben Profis, alle vereint die Liebe zum Jazz und das musikalische Können.

Wenn viele Jazzliebhaber zusammenkommen, ist Jazzsession im Café Ada an der Gathe. Seit einigen Jahren organisiert der Musiker und Dozent Lukasz Dworak die nicht nur bei Musikern beliebten Sessions. Begonnen hat Ulrich Rasch die Tradition vor 20 Jahren. Auch ihn trifft man oft im Publikum oder auf der Bühne an.

„Jede Großstadt hat eine Jazzsession, das darf in Wuppertal nicht fehlen“, erzählt er. „Wuppertal braucht einen Musikertreffpunkt, zu dem alle Jazzmusiker kommen können“, schließt sich Dworak an. „Ein bisschen möchten wir natürlich auch Nachwuchsförderung betreiben.“

Die Sessions laufen alle nach dem gleichen Muster ab: Der Organisator eröffnet mit einem Trio — dieses Mal bestehend aus den Profimusikern Maik Ollhoff (Schlagzeug), Philipp Rüttgers (Klavier) und Lukasz Dworak (E-Bass) — oder einem Quartett, um das Eis zu brechen.

Danach kann jeder spielen. Mal schneller, mal verhaltener, zieht es andere an die Instrumente, und ständig formen sich neue Kombinationen. Ob die Kommunikation untereinander ohne Worte und nur durch Musik und Blicke funktionieren wird, zeigt sich erst während des Spielens. Aber das ist für viele der Reiz: Man weiß nicht, was passieren wird.

An diesem Abend traut sich Raphael Zapp als erster Musiker auf die Bühne. Der Mut des Erstsemesters mit Schwerpunkt Jazz wird mit großem Applaus belohnt. Die Kommunikation stimmt und die Soli sorgen für Begeisterung. Auch für die freiberufliche Sängerin Jutta Deichmann sind die Sessions ein Muss: „Man kann immer neue Sachen ausprobieren und neu interpretieren, das reizt.“

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