Kirchliche Hochschule: 75 Jahre Geschichte und eine Verpflichtung für die Zukunft

Die kirchliche Hochschule Wuppertal feierte ihren 75. Geburtstag mit zahlreichen Ehrengästen und ehemaligen Absolventen.

Wuppertal. Es war die Zeit blanker Existenznot der Bekennenden Kirche, als die drei Wuppertaler Pastoren Hermann Hesse, Karl Immer und Wilhelm Niesel am 14. August 1935 die Kirchliche Hochschule (KiHo) aus der Taufe hoben.

Die Erkenntnis, dass die evangelische Kirche für die Ausbildung des Pfarrer-Nachwuchses selbst verantwortlich sein müsse, bewog sie zur Gründung - gleichzeitig war es eine Abwehr gegenüber der Überfremdung der theologischen Fakultäten an staatlichen Universitäten durch die Nationalsozialisten.

Ein Zeitsprung von 75 Jahren nach vorne: An Allerheiligen feierten etwa 250 Studierende, Absolventen sowie Freunde und Förderer das 75-jährige Bestehen der Kirchlichen Hochschule (KiHo) in Wuppertal. Zu diesem Ehrentag sprach Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) Glückwünsche aus. Katrin Göring-Eckhardt (Grüne) hielt den Jubiläumsvortrag.

Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche und Absolvent der KiHo.

Die studierte Theologin und Politikerin wandte sich in dem Vortrag "Maßstäbe des christlichen Handelns" vor allem an junge Studierende - "verinnerlichen Sie dies und heben Sie, wenn es nötig ist, "die Welt aus den Angeln." Des Weiteren ging sie auf Tagesaktuelles, wie die weltweite Finanzkrise und den Atomausstieg ein. Vor allem Präses Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschland, war das Jubiläum eine Herzensangelegenheit: Neben den Universitäten Göttingen und Münster studierte Schneider an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal. Er wies darauf hin, dass die Mehrheit der deutschen Pastoren ihre Pfarrerschaft mit einem wissenschaftlichen Studium in Wuppertal beginne. "Das ist ein Netzwerk über ganz Deutschland", freute sich der Präses.

Und dieses Netzwerk reicht weit: Zu den ehemaligen Absolventen gehören auch Peter Hintze (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, sowie Fernsehmoderator und Publizist Jürgen Fliege.

Und auch Siegfried Kreuzer, derzeitiger Rektor der Wuppertaler Hochschule, freute sich über den Ehrentag und erklärte: "Ich empfinde große Dankbarkeit - und das ist eine Verpflichtung für die Zukunft".

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