Mein erster Triathlon (2): Schinderei im Schneckentempo

Wie sieben Neulinge bei ihrer Vorbereitung auf den Sparda-Cross-Triathlon die Freuden des Mountainbikens erkunden.

Südhöhen. 14 Kilometer mit dem Fahrrad. Das klingt nach einer gemütlichen Tour — und vor allem machbar. Zumindest auf dem Papier. Wer beim Sparda-Cross-Triathlon mitmachen will, steht bei 14 Kilometern aber doch vor einer Herausforderung.

„Ohne Helm lass ich euch nicht auf die Strecke“, hat uns Rad-Coach Dieter „Didi“ Fickert schon dick in die Einladungs-E-Mail geschrieben. Beim ersten Training wissen wir auch wieso. „Das ist ein Single-Trail“, erklärt uns Didi dann vor Ort. Wir Anfänger sind beeindruckt. „Da sollen wir ’runter?“ Wer nicht so im Moutainbiken zu Hause ist wie ich, sieht erst einmal nur einen verdammt engen Weg, der irgendwo am Rande der Sambatrasse Richtung Burgholz abgeht.

Zwei Räder passen da doch niemals nebeneinander hin, sind wir überzeugt. „Doch, überholt wird hier auch“, belehrt uns Didi eines Besseren. Soweit sind wir aber noch lange nicht. Das erste Abfahren der Route ist ein vorsichtiges Abtasten. Rauf, runter, rauf, runter. Ebene Abschnitte sind selten. Klar, wir sind in Wuppertal. Unterwegs lernen wir die gefährlichen Stellen kennen — wie die Lars-Lenssen-Kurve. Benannt nach einem WZ-Kollegen, der sich dort mal „langgemacht“ hat, wie Didi erzählt. Aber Lars ist das Rennen trotz Sturzes tapfer zu Ende gefahren, wie ich später erfahre. Respekt!

Wir wollen natürlich ohne Unfall durchkommen und haben die Hände meist auf den Bremsen. Ist sicherer beim ersten Mal. Während wir auf den Abschnitten bergab richtig Tempo aufnehmen, wird’s bergauf hart.

Im dritten Gang so einen Anstieg schaffen zu wollen, ist ziemlich optimistisch von mir gedacht — und unmöglich. Denn schalten wird schwierig, wenn man mit gefühlt 0,001 Stundenkilometern unterwegs ist. Wer sein Rad liebt, der schiebt, heißt es da für mich — denn Anfahren in der „Bergwand“ klappt nicht. Auch einige der anderen Triathlon-Neulinge haben Probleme mit den Anstiegen, während Didi locker voranfährt und uns noch über die Feinheiten der Strecke informiert.

Aber je länger wir fahren, desto mehr Spaß macht es. Und das ist nicht gelogen. Insgesamt drei „Bergwertungen“ gibt es. Nach dem letzten Anstieg sind wir wieder an der Trasse. Ziemlich ausgelaugt. Aber zumindest beim letzten Berg musste ich nicht mehr schieben. Das macht Hoffnung.

Auch den anderen geht es so. Die zweite Testfahrt in der Gruppe — diesmal ohne Trainer, dafür mit Anfänger Volker, der dank GPS den Tourenführer durchs Burgholz spielt — läuft schon wesentlich besser. Absteigen muss kaum noch einer zwischendurch. Und auch Hindernisse wie ein querliegender Baum können uns nicht aufhalten. Bis zum Triathlon am 15. September ist aber noch Luft nach oben.

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