Mit Jazz und Pop zum Grafen Dracula

Die Reihe „Uni-Konzerte“ begann mit klassischem Grusel-Stoff.

Wuppertal. „Hören Sie! Die Kinder der Nacht — was für eine Musik sie machen!“ Voller Dramatik raunt Schauspieler Jasper Paulus diese Worte ins Mikrofon. Die Bühne ist in gespenstisches grünes Licht gekleidet, als die Orgel einsetzt. Mit einem Hörspielkonzert der klassischen Gruselgeschichte „Graf Dracula“ startete die Reihe „Unikonzerte“ ins Wintersemester. Das Midnight Story Orchestra aus Nürnberg machte mit seiner Interpretation des Meisterwerks von Bram Stoker den Auftakt.

Etwa 50 Zuschauer lauschten im Live Club Barmen der Performance aus Text und Musik. Sie begleiten den Anwalt Jonathan Harker auf seiner Reise nach Transsilvanien, wo er mit dem Grafen Dracula ein Geschäft abschließen soll — und bald feststellt, das im Schloss nichts mit rechten Dingen zugeht. Das Konzert konzentriert sich auf diesen Besuch Harkers beim Grafen. „Wir haben uns zu einer konstruktiven Reduktion des Stoffes entschieden“ sagt Florian Bührich vom Midnight Story Orchestra. Diese Kurz-Version kommt gut an — insbesondere, weil es dem begnadeten Erzähler Paulus gelingt, innerhalb von Sekunden zwischen den Rollen zu wechseln.

Die musikalische Interpretation dazu kann als mutig bezeichnet werden — ist man im Kontext mit Schauer-Stoffen doch vor allem an klassische Musik gewöhnt. Das Orchester setzt vor allem auf Jazz, Rock und Elektro-Klänge. Die reißen die Zuschauer zwar mit — zerstören an anderen Stellen aber auch die Grusel-Stimmung. Dennoch alles in allem ein gelungener Auftakt der „Uni-Konzerte“, deren nächstes am 14. November in der Pauluskirche ansteht. sei

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