Sie sprühen für die Schönheit: "Streetart in Wuppertal"

Statt illegal zu malen, macht das Projekt „Streetart in Wuppertal“ legal Kunst. Das hält auch „Schmierfinken“ ab.

Sie sprühen für die Schönheit: "Streetart in Wuppertal"
Foto: NN

Wuppertal. Alte, heruntergekommene Wände, Treppen, Tunnel oder Säulen — es gibt sie überall in der Stadt, oft beschmiert von illegalen Sprayern. Für viele Wuppertaler ein Dauerärgernis. Aber es gibt Menschen, die sich mit kreativen Projekten gegen solche Schandflecken engagieren — auch mit Graffiti-Kunst, aber ganz legal. Und solche Werke respektieren zumeist auch die „Schmierfinken“.

Sie sprühen für die Schönheit: "Streetart in Wuppertal"
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Eines dieser Projekte heißt „Grau mach bunt“, welches von den „Streetart in Wuppertal“-Initiatoren Jens Mahnke (39) und Michael Ungermanns (31) organisiert wird. „Die Stadt ist zum Teil grau und unansehnlich. Wir tun etwas für unsere Stadt und setzen ein Zeichen, dass jeder etwas zum Ansehen der Stadt beitragen kann“, sagt Mahnke.

Vor knapp einem Jahr kamen namhafte Künstler und Jungkünstler zur Verschönerungsaktion zusammen und gestalteten die Seitenausgänge des Döppersberg-Tunnels am Hauptbahnhof neu. So wurde der Treppenaufgang des Intercity Hotels Döppersberg mit dem Bergischen Löwen durch den Graffiti-Künstler ZS alias Marko Leckzut verschönert. Hinter solch einem Kunstprojekt steckt viel Arbeit: „Michael und ich haben die Wände im Vorfeld mit einem Kärcher komplett gereinigt, dann hat ein Malermeister den Vorstrich der Flächen gezeichnet und dann kam der Graffiti-Künstler dran“, erklärt Mahnke.

Was die „Streetart in Wuppertal“-Initiatoren ehrenamtlich machen, hat Dominik Hebestreit (34 Jahre), in der Künstlerszene auch bekannt unter dem Namen „Birne“, sogar zum Beruf gemacht. Der Graffitikünstler gestaltet öffentliche Flächen im urbanen Raum: „Mir geht es nicht darum, illegale Graffiti-Schmierereien durch aufwendigere Graffiti zu beseitigen, sondern um die Gestaltung einer Wandfläche und die Aufwertung eines Ortes“, so der 34-Jährige.

Seine Auftragsarbeiten sind in ganz Wuppertal verteilt: „In der Kabelstraße am Arrenberg etwa wurde ein Hirsch auf einem Tor von mir gestaltet“, sagt er. „Das Bild ist eine gesprühte Illustration zu einer Jagdgeschichte des Lügenbarons von Münchhausen“, ergänzt er. Aktuell steht das „soziale Kunst-Projekt“ im Auftrag der Stadt an: „Die Treppenanlagen an der Hügelstraße und Hildburgstraße erhalten eine neue umfangreiche Fassadengestaltung zum Thema Seifenkistenrennen“, sagt Hebestreit. Dabei werden vom 11. bis 13. Mai verschiedene Künstler bundesweit eingeladen, die an dem Projekt mitwirken. Zusätzlich wird ein Graffiti-Workshop mit Jugendlichen vom 8. bis 9. April Teil des Projektes sein.

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