Uni-Halle: Als Steffi Graf und Rudi Carrell zu Gast waren

Unvergesslich sind die LTV-Siege, zum Vergessen die Shows, die eigentlich eine heimeligere Atmosphäre gebraucht hätten.

Wuppertal. Als die Uni-Halle vor 25 Jahren eröffnet wurde, war die Begeisterung groß — und die Erwartungshaltung vielleicht noch größer. Wuppertal hoffte wohl, durch die neue Halle und entsprechende Veranstaltungen eine der Großstadt angemessene imageträchtige bundesweite Fernseh-Dauerpräsenz zu erlangen. Doch heute geht es eher darum, ob der Bau (zugleich Veranstaltungshalle und Lehrstätte für künftige Sportpädagogen) saniert oder sinnvollerweise besser gleich komplett neu gebaut wird.

Wie auch immer diese Entscheidung fällt: Rund 2,5 Millionen Besucher hat die Uni-Halle während der vergangenen 25 Jahre empfangen. Und die sahen auch Großes: Gleich zu Beginn im Jahr 1987 zum Beispiel den Handball Supercup, einige Fernsehshows mit Rudi Carrell und Michael Schanze sowie die Tennis Trophy mit Steffi Graf. Es folgten Ute Lemper und das ARD-Wunschkonzert und jede Menge Sportveranstaltungen.

Unvergessen die tolle Atmosphäre, als der damalige LTV als Regionalligist den Bundesliga-Topverein THW Kiel aus dem Pokal warf und die Halle jederzeit quasi hätte explodieren können; wie auch bei den Aufstiegen. Auch die BTV-Damen räumten in der Uni-Halle groß ab, auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene. Fußball-Hallenturniere waren über Jahre ausverkauft, Rollhockey gab es vom Feinsten.

Und all die Musicals und Konzerte: Das reicht von den Hellwig-Schwestern und Karl Moik über Udo Jürgens, Andrea Berg, Status Quo, Alice Cooper, Audrey Landers, La Toya Jackson, Karell Gott bis zu den Flippers, Juli und dem Schüler-Rockfestival. Als Guildo Horn noch schlicht „Der Meister“ war, sangen 3000 Menschen extrem textsicher mit: „Ich find’ Schlager toll.“

Doch im Umfeld entstanden immer mehr größere und modernere Hallen. Auch die Atmosphäre auf dem Grifflenberg fand nicht jeder bei jeder Veranstaltung gleich gut. Der niederländische Barde Hermann van Veen fand es sogar richtig doof, sagte das auch öffentlich — und wollte nach dem Gastspiel in der Uni-Halle nur noch in der Stadthalle auftreten. Aber van Veen liefert ja auch weder Rock noch Sportspannung.

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