Bandfabrik: „Kultur am Rand“ stellt sich neu auf

Jedes Quartal unter neuem Motto: Der Trägerverein blickt voraus.

Langerfeld. Das Programmheft der Langerfelder Bandfabrik besticht mit total neuem Design, ebenso die Homepage. Seit gut einem Jahr hat Ute Braukmann die Leitung des Trägervereins „Kultur am Rand“ übernommen und Andy Dino Iussa überzeugt, sich um die künstlerische Leitung zu kümmern.

Woher kam die Idee zur Neugestaltung?

Ute Braukmann: Seit Sommer 2011 müssen wir nun für unsere Räume Miete bezahlen. Das ist eine Herausforderung, denn die 13 Jahre vorher sind wir trotz der kostenlosen Räume nur mit einer schwarzen Null herausgekommen. Gleichzeitig fielen unsere zwei 1,50-Euro-Kräfte weg, die das Büro betreuten. Es stand im Raum, den Laden dicht zu machen — aber wir sahen eine Chance, weil wir Unterstützung aus der Politik und Gesellschaft bekamen.

Wie wollen Sie zukünftig die Miete erwirtschaften?

Braukmann: Wir haben eine Starthilfe von der Sparkasse bekommen. Damit konnten wir ordentliche Tische anschaffen, damit die Räume für Firmenfeiern interessant werden. Außerdem sind die neuen Tische leichter zu tragen und zusammenzuklappen. Und wir haben unsere Licht-Anlage repariert. Einige Kleinigkeiten fehlen immer noch, aber das schaffen wir erst mit der nächsten Spende. Eine neue Musikanlage haben uns die Bezirksvertretung und der Förderverein Pro Rex gesponsert.
Iussa: Wir müssen die Vermietung forcieren. Wir können den Raum auch gestalten, organisieren Musiker, Schauspieler und Catering. Das wird bisher schon sehr gut angenommen. Mit kulturellen Veranstaltungen können wir bei dem kleinen Raum kein Plus erwirtschaften, das geht nur über die Vermietung.

Gibt es auch eine thematische Neuausrichtung?

Iussa: Das Programm war mir ästhetisch zu altbacken. Jetzt gibt es jedes Quartal ein neues Motto und eine neue Farbe. Darauf beziehen sich auch die Veranstaltungen. Zu unserem derzeitigen Thema „Aufbruch!“ passen etwa Olaf Reitz und Martin Zubel, die utopische Texte vorstellen, die „Voices of Ashkenaz“, die in die jiddisch-deutsche Vergangenheit aufbrechen und Charlotte Ortmann, die mit ihrer Querflöte in eine vielversprechende Karriere startet. Zusätzlich gibt es die Rubrik „Lokalmatadoren“ für Wuppertaler Künstler und beliebte Reihen wie den Friday Night Jazz Club. Mir ist es aber wichtig, dass wir ein Profil vermitteln und nicht einfach Veranstaltungen aneinander reihen. Ich lehne derzeit sehr viel ab.

Wie viele Veranstaltungen gibt es in der Bandfabrik?

Braukmann: Wir wollen ein Mittel von acht bis zehn einhalten, sonst überfordert es unsere Ehrenamtlichen. Wir bräuchten noch weitere Helfer, die beim Aufbau helfen und abends an der Kasse und am Getränketresen stehen.
Iussa: Wir haben auch Veranstaltungen wie den Ü60-Tanztee, zu dem die Senioren bis aus Düsseldorf und Dortmund kommen. Das bringt uns kein Geld, ist aber schön.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort