750 Quadratmeter für einen Molch

Bezirksvertretung: Gutachten zu Ikea vorgestellt.

Oberbarmen. Was haben ein Kammmolch und ein Turbokreisel gemeinsam? Richtig. IKEA. Wer die Antwort wusste, war vermutlich auf der Sitzung der Bezirksvertretung Oberbarmen und hat sich den aktuellen Vortrag zu IKEA angehört. Dort ging es in der Hauptsache um die Gutachten zu Verkehr und Umwelt, die für die Ansiedlung des schwedischen Möbelhauses im Wuppertaler Norden in Auftrag gegeben worden waren.

Die Ergebnisse waren wenig überraschend. So hat sich beispielsweise gezeigt, dass die Straße Schmiedestraße nicht genügend Fahrspuren aufweist, um den Verkehr zügig abfließen zu lassen. Um Abhilfe zu schaffen, planen die Fachleute eine Verbreiterung der Straße, wofür Flächen gekauft werden müssen.

Für ein Grundstück, das am Kreisel Mollenkotten benötigt wird, um dort einen dreispurigen Spiral- oder Turbokreisel zu bauen, gibt es aber offenbar noch keine Verkaufsabsichten seitens des Eigentümers. Hier rechnet die Stadt mit „möglichen Verzögerungen“.

Ein Anrecht auf seinen Lebensraum hat hingegeben der Kammmolch (Archiv-Foto: Andreas Bischof) im Biotop auf dem Grundstück des geplanten IKEA-Marktes. Das eine weibliche Exemplar, das dort lebt, kann sich über 750 Quadratmeter Natur freuen. Zwar können die Umweltspezialisten der Stadt nicht vorhersagen, wie lange sich das Molchweibchen in dem Tümpel, der sich nur 40 Meter von der Autobahn befindet, aufhalten wird; aber der Kammmolch steht unter Artenschutz und außerdem sind Biotope schützenswert. Darüber hinaus müssen Ausgleichsflächen geschaffen werden, wie die Zuhörer lernten.

Nach vielen Details, bunten Grafiken und animierten Filmen, stimmte die Bezirksvertretung schließlich der Offenlegung des 90. geänderten Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans zu. Ab 18. März soll die Offenlage auch im Internet einsehbar sein.

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