Haussanierung mit wissenschaftlichen Tipps

ni und Quartiergesellschaft geben Denkanstöße bei der Modernisierung.

Wichlinghausen. Zielstrebig öffnet Alexandra Radounikli ein Fenster. „Einzelverglasung“, stellt die 22-jährige Studentin fest. „Wenn die Fassade nicht denkmalgeschützt ist, kann man das problemlos austauschen“, wirft Bettina Jurek ein, macht ein Foto und weiter geht’s: Die Dämmung auf dem Dachboden muss inspiziert werden.

Freitagvormittag haben 14 Architektur-Studentinnen der Bergischen Universität mit ihrem Professor Karsten Voss und Andreas Mucke, Geschäftsführer der Quartierentwicklungsgesellschaft, sieben sanierungsbedürftige Jugendstil-Häuser in Wichlinghausen unter die Lupe genommen. Im Rahmen des Kurses „Environmental Building“ sollen die Studentinnen, die ihren Bachelor-Abschluss gemacht haben, Konzepte zur Sanierung der Objekte entwickeln. „Auf dem Arrenberg ist schon viel passiert“, erklärt Mucke. Auch die Nordstadt sei ein Selbstläufer. Jetzt will der Ingenieur mit seinem Team die Sanierung und Modernisierung von gründerzeitlichen Gebäuden in Wichlinghausen anpacken.

Aus den sieben Objekten soll ein Modellhaus ausgewählt werden, das auf Vordermann gebracht werden soll. „Dann können andere Eigentümer sehen: Wie kann ich mein Gebäude modern und wirtschaftlich machen? Und was kostet das?“ Als Quartiermanagement wolle man den Hauseigentümern und Investoren Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. „Man sieht, dass sich hier etwas bewegt“, findet Martin Rübhausen und zeigt auf drei Gründerzeithäuser. Alle seien saniert worden. Bei seinem Objekt gibt es noch einiges zu tun: Das Haus aus der Zeit vor 1907 ist völlig entkernt.

Für Voss mehr oder weniger ein Glückstreffer. Er zeigt die Holzbalken an der Decke: „Hier sieht man, wie Feuchtigkeit das Holz kaputt macht“, erklärt der Ingenieur. Schimmel haben Jurek und Radounikli schon berücksichtigt: „Heute werden die Häuser komplett gedämmt, so dass keine Luft zirkulieren kann“, sagt Radounikli. Also: Eine Lüftung muss her. Aber bevor es an die Feinheiten geht, zücken die Studentinnen erst mal Zollstock und Laser: Das komplette Haus an der Sonnabendstraße ist zu vermessen. „Alten Karten sollte man nicht trauen“, erklärt Jurek.

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