Kemna: Kippe erfolgreich abgedeckt

Arbeiten an der ehemaligen Deponie Kemna sind abgeschlossen. Die Verwaltung meldet Vollzug.

Wuppertal. Nach knapp zwei Jahren Arbeit ist die Abdeckung der Kippe Kemna abgeschlossen und für eine lange Zukunft gesichert. Das berichtete Hubert Leonard Nobis vom städtischen Umweltschutzressort der Bezirksvertretung Langerfeld-Beyenburg in ihrer letzten Sitzung.

Erforderlich wurde die Abdeckung, weil das durch die alte Hausmülldeponie versickernde Regenwasser einen ganzen Cocktail von Schadstoffen ausgewaschen hat. So wurden im Sickerwasser unter der Kippe unter anderem Schwermetalle, Cyanide, Nitrit und Nitrat nachgewiesen. „Glücklicherweise steht das Grundwasser zehn bis 15 Meter unter der Deponiesohle, sodass dort wegen der Klärwirkung des Untergrundes nicht alle Stoffe angekommen sind“, sagte Nobis. Trotzdem waren im Grundwasser unter anderem Nickel, Blei, Ammonium und Nitrat nachweisbar — und Grund genug zum Handeln.

Um das Problem zu lösen, wurden 2,5 Hektar von insgesamt 7,9 Hektar Oberfläche abgedichtet. Dazu wurde die Fläche zunächst planiert und dann mit verschweißten Kunststoffbahnen abgedeckt. „Laborversuche haben ergeben, dass das Material 300 Jahre haltbar ist“, berichtete Nobis. Das Oberflächenwasser wird künftig über eine Sammelleitung in den Herbringhauser Bach abgeleitet. Abgedeckt wurde das Drainagesystem mit einer zwei Meter dicken Erdschicht, auf der sich im nördlichen Bereich selbstständig eine neue Vegetation ansiedeln soll. Der zuvor bereits mit einem Wald bewachsene Südbereich wird voraussichtlich im Zeitraum von April bis Juni dieses Jahres wieder aufgeforstet.

Auf Nachfrage erklärte Nobis, die verwendeten Kunststoffbahnen seien für Wurzeln undurchdringbar. Tiefwurzelnde Bäume, die sich auf dem Nordplateau selbst ansiedeln, würden auf der Deponie daher vermutlich kleiner bleiben als anderswo. Interessant war auch die Information, dass sich die Deponie weiter um etwa sechs Zentimeter pro Jahr setzen wird.

Zur Freude der Planer konnte das ganze Projekt — abgesehen von der Sperrung einiger Wanderwege — ohne große Probleme realisiert werden. Zu Verzögerungen führten aber die erforderliche Umsiedelung von Schling- und Ringelnattern in einen geschützten Bereich vor Beginn der Maßnahme, Schwierigkeiten des Unternehmers bei der Beschaffung der benötigten 70 000 Tonnen Erdmaterial zur Abdeckung und die nasse Witterung im Sommer.

Teil des Projektes war auch die Herstellung eines neuen Lebensraums für die Nattern, der aber erst wieder besiedelt werden kann, wenn sich die Umgebungsvegetation wieder eingestellt hat. Außerdem wurde die Entgasungsanlage wieder hergestellt, mit der das noch immer entweichende Methangas abgesaugt wird. Dessen Konzentration ist aber mit zehn bis 30 Prozent inzwischen zu gering für eine Nutzung als Energielieferant, wie sie bis 1998 noch stattfand.

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