Sporthallen-Roulette in Langerfeld

Die Stadt möchte die Halle an der Meininger Straße schließen — die Lokalpolitiker wollen dagegen den Standort In der Fleute aufgeben.

Langerfeld. Der Stadtteil ist, was Sporthallen betrifft, gut versorgt. Schüler und Vereinsmitglieder können derzeit fußläufig ihre Hallen erreichen. Das könnte sich bald ändern, denn eine Turnhalle muss die Stadt schließen. Die Frage ist nur: welche?

Zur Debatte stehen die Halle an der Meininger Straße im Langerfelder Norden und die an der Straße In der Fleute. Egal, welche davon geschlossen oder sogar abgerissen wird, einige Langerfelder trifft es hart.

Die Bezirksvertretung Langerfeld-Beyenburg muss in ihrer nächsten Sitzung am 1. Dezember eine Entscheidung treffen.

Dabei gilt es, die gegensätzlichen Interessenlagen in Langerfeld im Blick zu halten. „Wir haben eine sportfachliche Beurteilung vorgenommen“, sagt Norbert Knutzen, Amtsleiter im Ressort Sport und Bäder im Gespräch mit der WZ. „Demnach ist Langerfeld, was Sporthallen betrifft, sehr gut aufgestellt. Die Meininger Straße muss deshalb nicht zwingend erhalten bleiben. Die Fleute hingegen ist unverzichtbar für den TV Beyeröhde. Die Zukunft des Traditionsvereins ist daran gekoppelt.“ Der Breitensport und die Geschäftsstelle des Clubs seien in der Turnhalle Fleute untergebracht. Eine andere Halle könnten besonders die älteren Mitglieder, die zu Fuß unterwegs seien, nicht erreichen.

SPD-Bezirksbürgermeister Eberhard Hasenclever hält hingegen wegen des Schulsports die Turnhalle Meininger Straße für dringend notwendig: „Wir haben im Norden 1777 Schüler, in Mitte sind es nur 503. Wenn wir die Meininger Straße schließen, müssen einige Schüler bis zur Buschenburg laufen. Das ist eine halbe Stunde Fußweg. Daher schlagen wir vor, die Fleute zu schließen und den TV Beyeröhde in die Turnhalle Buschenburg umzusiedeln.“ In der nächsten Woche soll es dazu Gespräche mit dem Verein geben.

Dem Argument des zu weiten Wegs von Langerfeld-Nord zur Buschenburg können sich Knutzen und Abteilungsleiter Thomas Hornung nicht anschließen: „Die Grundschüler wären von der Schließung nicht betroffen. Und den älteren Gesamtschülern ist ein Weg von 2,2 Kilometern zumutbar.“ Das sei mit den Schulräten so besprochen.

„Die Schüler müssten dann mit dem Bus fahren, wodurch der Stadt Mehrkosten für die Tickets entstehen, aber das würde übernommen“, sagt Knutzen. Da der Sanierungsbedarf in beiden Hallen etwa gleich ist, kann die Verwaltung keine Empfehlung aussprechen. Wohl aber, welchen Nutzen der Abriss der Halle an der Meininger Straße hätte.

Und das ist nicht nur für das Sportamt von Interesse: „An dieser Stelle soll ein neuer Kindergarten entstehen. Bisher habe ich von der Politik offiziell keinen Alternativstandort genannt bekommen“, gibt Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD) zu bedenken. Das verwundert Hasenclever: „Wir haben einen Standort vorgeschlagen, mussten diesen Vorschlag, den alle positiv bewertet haben, aber zurücknehmen, weil er zum Teil auf Oberbarmer Seite liegt.“ Einiges hängt von der Entscheidung ab, welche Halle schließt.

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