Wohnen in alter Weberei: Kaum gebaut, schon verkauft

Der Umbau soll bald fertig sein. Zwei Drittel der Wohnungen sind bereits verkauft.

Wohnen in alter Weberei: Kaum gebaut, schon verkauft
Foto: Schinkel

Heidt. Die Arbeiten an der ehemaligen Band- und Litzenweberei Moll an der Oberen Sehlhofstraße sind in vollem Gange: 14 Eigentumswohnungen entstehen dort, unten wird ein Steuerberater einziehen. „Zwei Drittel sind bereits verkauft“, sagt Lars Schröder von der Firma Immobilienkontor. „Zum Jahresende wird alles fertig sein, am 31. Dezember ist Schlüsselübergabe.“

Wohnen in alter Weberei: Kaum gebaut, schon verkauft
Foto: Schinkel

Die Obere Sehlhofstraße ist das dritte Projekt, bei dem das Immobilienkontor in einer Wuppertaler Fabrik Wohnraum schafft. Schröder: „Da besteht durchaus Interesse. Man kann in Düsseldorf arbeiten, durch den Kiesbergtunnel ist man schnell da. Aber vergleichbarer Wohnraum in Düsseldorf ist rund doppelt so teuer. Wir holen viele Auswärtige nach Wuppertal.“

Besonderheit an der Sehlhofstraße: Hier handelt es sich um ein Denkmal. Da gibt es natürlich Auflagen. Schröder: „Aber da hat die Zusammenarbeit mit Bauamt, Denkmalschutz und Wirtschaftsförderung toll geklappt.“ Die Käufer konnten ihre Wünsche beim Ausbau einbringen. Ob größere oder kleinere Einheit, Loft oder normale Wohnung mit Trennwänden.

Zum Wohnen im Denkmal gehört, dass die alten Stahlträger frei stehen bleiben. Aus Brandschutzgründen wurden die Träger mit einer High-Tech-Farbe angestrichen, die bei einem Brand die Tragfähigkeit des Stahls erhält. Auch die Holzgeländer in den beiden Treppenhäusern sind noch die Alten. Und zum Konzept gehört auch, Fachwerk oder Ziegel im Treppenhaus in Bilderrahmen großen Ausschnitten sichtbar zu halten.

Wohnen im Denkmal, das beinhaltet an der Oberen Sehlhofstraße aber auch neue Fenster, zwei Aufzüge, Fußbodenheizung und eine hoch effektive Wärmedämmung. „Und“, so Schröder, „die Denkmalschutzabschreibung ist für die Käufer attraktiv. In Wuppertal gibt es so manche Objekte, die in das Konzept des Immobilienkontors passen. Aber ganz so einfach werde man dann doch nicht fündig, sagt André Harder. Entweder seien die Gebäude aus irgendeinem Grund nicht verfügbar oder das Umfeld passe nicht zu dem hochwertigen Wohnraum. Aber die Nachfrage sei da.

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