Streit beigelegt: Bahn frei für die Mountainbiker im Kothener Wald

Fahrradfahrer haben eine eigene Strecke im Wald angelegt. Mittlerweile sind die Kothener Freunde einverstanden.

Barmen. Es waren eine lange Vorbereitung und eine intensive Arbeit — umso größer ist nun die Vorfreude bei Thomas Sgroi, Fabian Röhrig, Stephan Meves und deren Mitstreitern. Seit Jahresbeginn haben die Mountainbiker im Kothener Busch fast jede freie Minute investiert. Inzwischen sind sie ziemlich fertig von der Plackerei und mit ihnen die Downhill-Strecke. Die führt vom Lichtscheider Waldrand (Buschland) bis in die Nähe der Kleingartenanlage Kothener Busch.

Noch ist die 1,3 Kilometer lange Strecke offiziell Baustelle. Noch weht rot-weißes Flatterband zwischen den Bäumen, auch die Beschilderung muss noch aufgestellt werden. Und so richtig fertig ist auch die Strecke an sich noch nicht — zumindest, wenn es nach den Erbauern geht: „Wir arbeiten noch an Feinheiten, damit die Strecke noch perfekter und flüssiger zu fahren ist“, erklärt Sgroi.

Hier und da müsse noch eine Schubkarre Erde hin geschüttet werden. Aber das sei wirklich nur noch das Tüpfelchen auf dem i, verglichen mit der bisherigen Arbeit. 60 bis 70 Tonnen Erde haben sie bislang bewegt. Seit Anfang März waren fast jedes Wochenende zehn bis 15 Leute aktiv, darunter auch viele Jugendliche, bei denen Downhillfahren angesagt ist.

Einer der motiviertesten ist Finn Meyer. Der 15 Jahre alte Unterbarmer wohnt ganz in der Nähe und fährt schon seit acht Jahren mit dem Mountainbike durch die Wälder. Finn gilt als großes Talent in der Downhillszene und freut sich, dass er jetzt eine Trainingsstrecke direkt vor der Tür hat: „Diese Strecke ist zwar vom Schwierigkeitsgrad nicht so anspruchsvoll, aber zum Üben eine tolle Sache“, findet er. Vor ein paar Wochen durften die Teilnehmer eines Kinder-Ferienkurse bereits die Strecke herunter fahren und waren ebenfalls begeistert.

Mit großer Spannung erwartet auch der Bürgerverein Kothener Freunde die Eröffnung der Strecke. Dabei stehen der Vorsitzende Klaus Schulten und seine Mitstreiter der Strecke grundsätzlich überhaupt nicht negativ gegenüber. Was die Mitglieder des Bürgervereins aber sehr geärgert habe, sei, dass der Chef der Bezirksvertretung (Bezirksbürgermeister Lücke) die Einrichtung der Strecke still und heimlich habe durchwinken wollen, „um keine schlafenden Hunde zu wecken“, sagt Schulten.

„Aber der Jugend verschließen wir uns keineswegs. Ganz im Gegenteil: Wir begrüßen alle Möglichkeiten, wenn den Jugendlichen neue Angebote eröffnet werden, um sich aktiv und sportlich zu betätigen“, erklärt Schulten. Die eigentlichen Bedenken, die sie in Zusammenhang mit der Strecke hätte: Was passiert, wenn die Radfahrer die Downhillstrecke verlassen? Wenn die Sportler in Richtung Schluchtstraße, Unterbarmer Bahnhof oder Siegesstraße wollen?

„Grundsätzlich sind wir davon überzeugt, dass die meisten Radfahrer diszipliniert fahren werden. Aber es gibt vielleicht auch einige Rowdies, die dann mit ihrem Rad durch die Gartenanlage, über den Spielplatz oder die Spazierwege flitzen und andere Leute gefährden“, befürchtet Schulten. Man werde aufmerksam beobachten und abwarten, was in Zukunft passiert.

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