Tanzen wie im Videoclip um die Deutsche Meisterschaft

Die Formation „28degrees“ des Barmer Turnvereins hat am 17. November ihren großen Auftritt.

Barmen. Ganz neu ist die Sportart nicht, aber richtig bekannt ist sie auch nicht: Video-Clip-Tanzen. Dabei geht es darum, tänzerische Elemente aus Musikvideos in eigener Interpretation auf die Bühne zu bringen. Auch die Formation „28degrees“ des Barmer Turnvereins (BTV) hat sich diesem Sport verschrieben und jüngst ihren ersten großen Erfolg eingefahren: die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft.

Trainerin Anne Meier kann es immer noch nicht fassen: Am 17. November wird sie mit ihrer Truppe in Ludwigshafen auf die besten Videoclip-Dancer aus ganz Deutschland treffen. „Schon bei der Qualifikation waren wir richtige Underdogs; kein Mensch kannte uns. Und jetzt fahren wir auf die Deutsche Meisterschaft. Allein schon, dass wir dabei sein und den anderen Formationen zugucken dürfen, ist eine große Ehre“, meint die 23-Jährige bescheiden.

Seit vier Jahren trainiert sie die zwölf Frauen und einen Mann zwischen 17 und 24 Jahren, die seit anderthalb Jahren zum BTV gehören. „Hier haben wir einen Probenraum mit Spiegel und eine gute Musikanlage“, freut sich Anne Meier. Obwohl die Truppe nur einmal in der Woche probt, legt die Trainerin großen Wert auf eine gute Technik, Ausstrahlung und Disziplin.

Ihre Leidenschaft für HipHop, die sich in einer einfallsreichen Choreografie mit ausgefallenen Bildern zeigt, hat die Wertungsrichter des letzten Wettkampfs anscheinend überzeugt. Denn weder eine aufwändige Show mit Projektionen oder Lichteffekten, noch teure Kostüme konnten die Wuppertaler bieten.

„Die Tänzer sind überwiegend Schüler, Studenten und Auszubildende und haben kein Geld, um so etwas zu finanzieren“, sagt Meier und hofft darauf, bis zur Meisterschaft noch Sponsoren zu finden. „Für die Fahrt nach Ludwigshafen bekommen wir vom CVJM zwei Kleinbusse und Fahrer und müssen nur das Benzingeld bezahlen. Aber Ludwigshafen ist doch eine ziemlich weite Strecke“, sagt sie mit Hinblick auf die Kosten. Eine Finanzspritze wäre da schon hilfreich.

Auch die Anschaffung von richtigen Kostümen könnte sich die junge Frau vorstellen, die von Tänzerin Lara Löhken als „kreativer Kopf“ bezeichnet wird. Ansonsten tritt „28degrees“ wieder im „Nerd-Look“ auf — mit einfachen Shirts und schwarzer Hornbrille.

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