40 Jahre Gymnastik mit Hanteln und Schnittchen

Die sportliche Frauengruppe der Kirche Heilige Ewalde verbringt nicht nur dienstags viel Zeit miteinander.

40 Jahre Gymnastik mit Hanteln und Schnittchen
Foto: Stefan Fries

Cronenberg. Milde lächelnd und mit sichtlichem Wohlgefallen blickt einer der beiden Schutzheiligen der „Heiligen Ewalde“ in Cronenberg von seinem Glasfenster auf die muntere Schar fröhlicher Damen im reifen Alter herab. Seit 40 Jahren machen sie im Pfarrsaal an jedem Dienstagmorgen gemeinsam Gymnastik.

„Im September 1974 habe ich die Gruppe ins Leben gerufen“, so Waltraud Gaffkus über die inzwischen 38 Damen umfassende Runde. Aus den Anfangstagen sind neben ihr auch Lotti Birker, Inge Goebel, Helga Kucharzewski, Ursel Mattiesson, Else Prott und Anneliese Schnepp dabei.

Anneliese Schnepp zählt schon stattliche 87 Jahre und ist immer noch mit Eifer bei der Sache. „Ich habe in der ganzen Zeit nicht mehr als zehn mal gefehlt“, erzählt die rüstige Seniorin, die ihre Pfälzer Herkunft nicht verleugnen kann.

Schnepp schätzt, wie auch ihre Sportkameradinnen, nicht nur die Bewegung unter sachkundiger Anleitung, sondern auch die sorgfältig gepflegte Geselligkeit. Dazu gehört auch, dass die Gymnastik am letzten Dienstag des Monats um 10 Uhr endet und dann die Geburtstage des vergangenen Monats mit einem Gläschen Sekt gefeiert werden. „Und wenn ein runder Geburtstag dabei war, bringt diejenige auch Schnittchen mit.“

Zu den gemeinsamen Aktivitäten zählen auch die Jahresfahrt, die die Truppe in diesem Jahr nach Idar-Oberstein geführt hat, oder gemeinsames Singen und das Fest zum 40-jährigen Bestehen jetzt Ende Oktober.

Die Leitung der 90 Übungsminuten liegt bei Anke Gottwald vom Stadtsportbund in qualifizierten Händen. Die staatlich geprüfte Gymnastiklehrerin hat ihr sportliches Programm auf das Alter ihrer Schützlinge abgestimmt.

Sie legt Wert darauf, dass alle Muskelgruppen angesprochen werden. „Wichtig ist mir auch, dass das Gedächtnis in Form von Bewegung trainiert und am Schluss ausgiebig entspannt wird“, so die 48-jährige Übungsleiterin, der die Freude an ihrer Tätigkeit im Pfarrsaal anzumerken ist.

Kleine Hanteln, Bälle und elastische Bänder werden als Hilfsmittel in die Übungen eingebaut. „Die Damen sind natürlich unterschiedlich fit. Manche kommen nur dienstags hierhin und machen sonst nur wenig oder gar nichts, andere gehen laufen oder walken. Da darf es nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer sein“, weiß sie. So bleiben auch einige auf ihren Stühlen, wenn die Matten ausgerollt werden, und machen im Sitzen mit.

Zu denen, die auch zusätzlich zum Dienstag noch aktiv sind, gehört Organisatorin und Gründerin Waltraud Gaffkus. „Ich leite selbst noch eine Gruppe von 60- bis 90-Jährigen.“ Die ehemalige Gemeinde-Sekretärin tut das übrigens seit 25 Jahren ehrenamtlich. „Es macht einfach nach wie vor Spaß und das hoffentlich noch viele Jahre.“

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