Anwohner lehnen Baupläne ab

Gegen die Bebauung der Freifläche an der Kemmannstraße formiert sich im Stadtteil eine Bürgerinitiative.

Anwohner lehnen Baupläne ab
Foto: Andreas Fischer

Kuchhausen. Ein Artikel in der WZ hat sie aufgeschreckt: „Wir sind geschockt“, sagt Anwohnerin Dagmar Dehnert. Was sie so aufregt, sind Pläne, das Gelände zwischen Kemmannstraße, Kuchhauser Straße, Kuchhausen und Ringkotten zu bebauen.

In der Bezirksvertretung Cronenberg hat eine Mehrheit einem vorbereitenden Rahmenkonzept für eine mögliche Bebauung des Areals zugestimmt. Ebenso im Entwicklungsausschuss. Zur Einleitung eines Bauleitplan-Verfahrens müssten die Investoren nun einen detaillierten Plan bei der Stadt einreichen.

Einige Politiker waren gegen die Pläne. In der Bezirksvertretung stimmten Linke, AfD und Grüne gegen das Konzept. Dirk Wallraf (Grüne) führte an, das Gelände sei „ein wichtiges Stadtbiotop“. Dieser Ansicht ist auch Jörg Liesendahl vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Wegen der verschiedenen Geländestrukturen sei das Areal sehr artenreich.

Der grüne Ratsherr Peter Vorsteher argumentierte im Ausschuss für Stadtentwicklung, die Pläne bedrohten einmal mehr den Charakter des Stadtteils: „Wenn man die Bebauung immer weiter verdichtet, ist das gefährdet, was Cronenberg ausmacht.“ Damit meinte er die kleinteilige Bebauung und das viele Grün. Er warnte zudem vor dem zusätzlichen Verkehr, der die Amboßstraße verstopfen werde. Im Ausschuss stimmten Grüne und Linke gegen das Konzept.

Auch die Anwohner wollen sich wehren. Zahlreiche Nachbarn haben sich zusammengetan, wollen mit Grünen und Umweltverbänden für den Erhalt der Grünfläche kämpfen.

„Wir sind hierher gezogen, weil wir naturnah leben wollen“, erklärt Dagmar Dehnert, die seit 35 Jahren in Kuchhausen lebt. „In den letzten Jahren wurden ringsum fast alle Grünflächen zugebaut“, empört sie sich. Deshalb will sie diese Grünfläche erhalten. „Dort stehen wunderschöne alte Bäume, es gibt eine Vielzahl von Singvögeln und Fledermäuse. Und sogar weiße Himbeeren, eine Rarität!“

Sie macht darauf aufmerksam, dass die benachbarten Gewerbebetriebe Lärm und Gerüche erzeugen. „Wer will denn da wohnen für teures Geld?“ Besonders wenig Gefallen hat sie an den geplanten Mehrfamilienhäusern, „regelrechten Klötzen“.

Die streitbaren Anwohner wollen als Nächstes Unterschriften sammeln. Für den 14. August planen sie ein Treffen. Ort und Uhrzeit stehen noch nicht fest.

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