Cronenberg: Kritik am Zustand des Mahnmals

Die Gedenkstätte auf dem Friedhof an der Schorfer Straße rottet vor sich hin.

Cronenberg. Seit 1970 bemüht sich der „Verein Spurensuche — NS Geschichte in Wuppertal“ um eine Verbesserung der Gedenkstätte der Opfer des Naziterrors aus dem 2. Weltkrieg am Cronenberger Evangelischen Friedhof. Der damalige Vorsitzende Willy Spicher wies damals den Oberbürgermeister Johannes Rau auf die Verwahrlosung der Gedenkstätte hin.

Nur vorübergehend gab es dann eine Verbesserung, als die Evangelisch-reformierte Gemeinde die Anlage regelmäßig kontrollierte. Mühevoll war dann die Umsetzung des Wunsches des Vereins, eine Hinweistafel an der Schorfer Straße aufzustellen und eine Übersetzung des russischen Textes anzubringen.

Inzwischen rottet die Gedenkstätte wieder seit Jahren vor sich hin. Die Treppe neben dem Obelisken ist baufällig. Für die aktuelle Vorsitzende des Vereins Spurensuche, Lieselotte Bathia, war dieser Zustand am Donnerstagnachmittag bei der diesjährigen Gedenkstunde Anlass für kritische Töne: „Jedes Jahr müssen wir das Garten- und Forstamt um eine Säuberung der Anlage bitten. Unser Verein hat wiederholt die vergammelten Kränze und Blumengebinde des Vorjahres selbst abräumen müssen.“

Die diesjährige Gedenkfeier wurde von Schülerinnen, die sich mit diesem Thema befasst hatten, mit eigenen Ideen und Beiträgen gestaltet. In einem Teil des Friedhofs sind 53 Menschen bestattet, die dem Naziterror des Zweiten Weltkriegs zum Opfer fielen. Davon sind nur 23 mit Namen bekannt, von 13 weiß man auch das Geburts- und Sterbejahr.

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