Das zähe Ringen um die Hallenzeiten in Cronenberg

Im Stadtteil gibt es zu wenige Sporthallen. Die Vereine können deswegen nicht mehr alle Sportler aufnehmen.

Das zähe Ringen um die Hallenzeiten in Cronenberg
Foto: Andreas Fischer

Cronenberg. Die gute Nachricht zuerst: Die Cronenberger sind aktiv. Viele wollen im Verein Sport treiben und etwas für ihre Gesundheit tun. Die schlechte Nachricht: Oft werden sie vertröstet, weil die Sportstätten fehlen. Vereine wie die CTG müssen deshalb oft in andere Stadtteile ausweichen, sagt deren Vorsitzende Bärbel Vitt. „Unsere Mannschaften fahren oft nach Langerfeld oder nach Barmen, um zu trainieren. Aber mit Kindern kann man das vergessen, das machen die Eltern heute nicht mehr mit.“ Mit der Einführung der Offenen Ganztagsschulen hat sich das ohnehin schon überschaubare Raumangebot weiter verknappt.

Auch die CTG würde gerne mehr Kurse vor 16 Uhr anbieten. In der für das Mutter-Kind-Turnen relevanten Zeit gibt es aber kaum noch Kapazitäten in den Hallen. „Wir müssen viele auf das nächste Jahr vertrösten, aber dann sind die Kinder oft schon zu alt dafür“, erklärt Vitt. Auch für den immer stärker nachgefragten Bereich Senioren- und Gesundheitssport sei diese Entwicklung ein echtes Hemmnis. Gerade ältere Menschen seien nicht gerne nach 20 Uhr unterwegs. Vitt: „Ich könnte ohne weiteres noch eine Seniorengruppe aufmachen, wenn ich die Halle dafür hätte.“ Stattdessen gibt es in vielen Sparten eine Warteliste. In das gleiche Horn stößt auch Friedhelm Bursian von der SSV Germania. „Die Nachfrage gibt es“, sagt er. „Aber wir können kein Angebot machen, wenn wir dazu nicht die entsprechenden Kapazitäten haben.“ Zum ersten Mal sei der Neubau einer Halle 1981 versprochen worden, erinnert sich Vitt. Dann sei der Stadtteil zweimal beim Bau einer Dreifach-Sporthalle übergangen worden. Verständnis dafür, dass Schulen ohne eigene Sporthalle bei Bauvorhaben bevorzugt werden, haben beide. „Aber irgendwann sind auch wir Cronenberger einmal dran“, sagt Bursian.

Etwas Hoffnung macht Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé. Nachdem die sechste Gesamtschule gebaut und die Halle in Langerfeld fertiggestellt ist, stehe Cronenberg auf der Prioritätenliste da, wo es schon einmal war — ganz oben.“ Ob und wann sie kommt, darüber will sich Thomas Hornung vom Sportamt nicht äußern: „Das wäre reine Spekulation“, sagte er gestern gegenüber der WZ.

Am 28. Januar gibt es wieder ein Treffen in der Bezirksvertretung mit Vertretern von Vereinen und Politik. Voraussichtlich werden auch Oberbürgermeister Peter Jung und Sportdezernent Matthias Nocke an dem Treffen teilnehmen, Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé, Bärbel Vitt und Friedhelm Bursian werden auch dabeisein. Natürlich wird dabei auch die Hallenproblematik erörtert werden. „Ich bin überzeugt, dass wir eine Halle kriegen werden“, sagt Bärbel Vitt. „Ich bin aber auch überzeugt davon, dass sich in den nächsten fünf Jahren nichts ändern wird.“

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