Der Samba ist wieder zu Hause

sambastrecke Die Firma Knipex lässt einen alten Schienenzug VT 95 restaurieren und stellt ihn direkt an den Wanderweg.

Cronenberg. Wieviel Herzblut an Eisenbahnen hängen kann, das weiß jeder, der schon einmal mit richtigen Fans an irgendeinem häufig angefahrenen Bahnhof der Republik stand.

In Cronenberg gibt es eine spezielle Variante dieser Zuneigung. Dort, wo einst noch Züge auf der Sambastrecke verkehrten, gehört das Herz natürlich dem Samba. Und der ist nun nach Jahren der Abstinenz wieder zu Hause.

Auf dem Gelände der Firma Knipex in unmittelbarer Nähe der Sambatrasse steht er jetzt - der Schienenbus VT 95. Und zwar nicht irgendeiner, sondern eines der Exemplare, die vor Jahren tatsächlich in Cronenberg fuhren.

Wie Knipex-Chef Ralf Putsch berichtet, hat es schon einiger Recherchen bedurft, den zwei-achsigen Triebwagen ausfindig zu machen. Gefunden wurde er in Hermeskeil bei der Firma Hochwaldbahn. Dort hatte man die Schienenbusse seinerzeit angeschafft, um sie für Museumszwecke zu erhalten oder schlicht als Ersatzteillager vorrätig zu haben.

Putsch hat den Wagen aber nicht aufgestöbert, gekauft und aufwändig wieder zurück nach Cronenberg bringen lassen - er ließ das alte Schmuckstück auch renovieren. An der Sambastrecke steht er jetzt auf ein paar Metern Gleisen im eigens hergerichteten Gleisbett.

Mitgeholfen haben bei dem Vorhaben vor allem Projektleiter Andreas Merker und Bahningenieur Karl-Heinz Schumann. Am Donnerstag, als der Schienenbus dann seinen neuen alten Bestimmungsort erreichte, war unter den zahlreichen Zuschauern auch Manfred Drescher - und zwar im Dienstanzug. Der ehemalige Lokführer hat den Schienenbus früher selbst gefahren. Für Putsch, der übrigens beim Einrangieren des Schienenbusses selbst kräftig mitanpackte, ein weiteres Indiz dafür, wie sehr die Cronenberger an allem hängen, was mit der Samba-Strecke zu tun hat.

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