Ein Fest im „Liebevollen Zuhause auf Zeit“

Auf der Baustelle des künftigen Kinderhospizes wurde gestern für den guten Zweck gefeiert.

Ein Fest im „Liebevollen Zuhause auf Zeit“
Foto: Anna Schwartz

Küllenhahn. Jonah (6), Noah (5) und Naila (3) fahren mit dem Klangboot ins imaginäre Meer, Clown Klärchen misst sich mit jungen Konkurrenten im Dosenwerfen. Daniel (6) macht Bekanntschaft mit R2-D2, einer lebensgroßen Star-Wars-Figur.

Durch das Erdgeschoss ziehen Düfte von Gegrilltem und Gebackenem, Live-Musik untermalt die feierliche Atmosphäre. Es ist das erste Sommerfest im neuen Kinderhospiz Burgholz — und das letzte auf der Baustelle. Die Räume sind abgeteilt, Wände, Böden und Decken noch nackt. Ursprünglich zum Ende dieses Jahres erhofft, soll das Bergische KiHo Burgholz nun zu Ostern 2015 fertig sein. Gestern bot das Team aus Stiftung, Trägern und Unterstützern sehr vielen Interessierten erste Einblicke. „Man kann sich vorstellen, wie nett es hier mal wird“, sagt Michaela Heinrich, die mit Mann Andreas sowie Töchtern Leonie und Julia gekommen ist.

Julia leidet an einem sehr seltenen Gendefekt — einen der künftigen Räume für lebenszeitverkürzend erkrankte und behinderte Kinder könnte die Achtjährige auch einmal bewohnen. „Man muss als Eltern loslassen können“, sagt ihre Mutter. Was nicht leicht sei, ergänzt ihr Vater. „Mit dem Hospiz kann man den Kindern besser helfen“, sagt Besucher Carsten Borde, der diesbezüglich Bedarf sieht. Anika Steuernagel ist Mutter zweier Kinder, die den benachbarten Kindergarten Zwergenburg besuchen. Sie hofft auf gute Zusammenarbeit der Einrichtungen. „Das Hospiz ist bereichernd und für Betroffene erleichternd. Hinter den Wänden gibt es aber auch schwere Stunden.“ Damit müsse sich die Kita auseinandersetzen und mögliche Ängste abbauen.

Kerstin Wülfing, neues Mitglied der Geschäftsführung der Kinderhospizstiftung und Nachfolgerin von Zita Höschen, freut sich über die große Resonanz im Bergischen.

Zu ihren größten Aufgaben gehöre, auch nach Fertigstellung des Baus Spenden zu sammeln — denn die sollen auch den laufenden Betrieb finanzieren. Bislang wurden mehr als sechs Millionen Euro gespendet. Auch die Sommerfest-Einnahmen kommen dem Hospiz zugute. Dazu tragen neben vielen anderen die Gruppe „Outpost Wuppertal“ mit ihrem Star-Wars-Auftritt, eine Solinger Gruppe, die Stoff-Arbeiten verkaufte, und die Friedrich-Albert-Lange-Schule aus Solingen bei.

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