Cronenberg Vater und Sohn auf Rallye-Tour

Jan und Thomas Rossbach aus Cronenberg und ihr Autobianchi sind ein eingespieltes Team.

Cronenberg: Vater und Sohn auf Rallye-Tour
Foto: Andreas Fischer

Cronenberg. Jan Rossbach (22) ist schon ein Rallye-Fahrer besonderer Prägung: nicht nur, dass sein Vater Thomas (61) sein Beifahrer ist, sondern auch, dass er mit einem Autobianchi Baujahr 1982, das also 13 Jahre älter ist als er, an dem ADAC-Retro-Rallye-Cup teilnimmt. Und in dieser Besetzung wurden Rossbach und Autobianchi — die Marke wird seit 1995 nicht mehr gebaut — kürzlich bei der Rallye Reckenberg, die 154 Kilometer rund um Rheda-Wiedenbrück führte, respektable Fünfte von 41 Startern.

„Mit einem Autobianchi A112 bin ich in den 1970er Jahren schon Rallyes gefahren und habe mich gefreut, als ich vor drei Jahren wieder so ein Auto sah. Ich habe es sofort gekauft und in einem Jahr haben wir es für den Rallye-Sport fit gemacht“, berichtet Thomas Rossbach und freut sich, dass das Kennzeichen genau das gleiche ist wie anno 1978. W-AC 590 mit einem H dahinter, was History für Oldtimer bedeutet.

Rallyes zu fahren, ist auch die Leidenschaft von Jan Rossbach, der im Zivilberuf als Rettungs-Assistent mit dem Krankenwagen nach schon mal einen Zahn zulegen kann, wenn Gefahr im Verzug ist.

Aber wer sitzt bei den Rallyes am Steuer? „Das war für Jan gar keine Frage. Er fuhr, und ich bin Beifahrer“, schmunzelt Thomas und stellt fest, dass es zwar einige Vater-Sohn-Gespanne gibt, Jan aber der einzige Fahrer ist. Dass der junge Mann die 48 PS des „alten Schätzchens“ eher belustigt zur Kenntnis nahm, war eine Sache. Die andere aber die unglaubliche Wendigkeit in engen Kurven, in denen man den Porsches und Mercedes-Boliden locker davon fuhr. „Aber auf gerader Strecke sehen wir von denen natürlich nur die Rücklichter.“

Doch auf Geschwindigkeit kommt es beim Retro-Rallye-Cup gar nicht an. „Da sind Sicherheit und Präzision gefragt. Besonders bei den Sonderprüfungen, wenn man die Lichtschranken genau in der Sollzeit durchfahren muss.“ In einer Testfahrt ging es erstmals auf die Strecke. „Da sagte mir Jan genau die Beschaffenheit der Strecke an. Gerade, Kurven, Besonderheiten. Die schreibe ich auf, und bei der Rallye muss sich ein Fahrer auf den Beifahrer verlassen können, der dann genau das wiedergibt, was der Pilot ihm vorher diktiert hat.“

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