Ein Denkmal für Husch-Husch?

Auf dem Werth soll eine Skulptur an das Original erinnern. Der Verein sucht Sponsoren.

Barmen. Es sind nur ein paar Zeilen, die die Stadt an Klaus Prietz geschrieben hat. Und doch hat der Brief beim zweiten Vorsitzenden des Fördervereins Husch-Husch-Denkmal für große Freude gesorgt. „Hiermit bestätige ich Ihnen gerne, dass gegen die Aufstellung des Husch-Husch—Denkmals auf dem Werth im Bereich vor dem Gebäude von C & A keine Bedenken bestehen“, heißt es in dem Schreiben. Bei einem Ortstermin soll noch der genaue Standort geklärt werden. Grundsätzliche Einwände gebe es aber nicht. Damit scheint der Weg frei, dass das Wuppertaler Original Husch-Husch endlich sein Standbild erhält — wie schon seine „Kollegen“ Zuckerfritz (am Neumarkt) und Mina Knallenfalls (auf der Poststraße).

Was jetzt noch fehlt, sind Sponsoren. Mit etwa 25.000 Euro — all inclusive, also mit Aufbau und allen Arbeiten — rechnet der Förderverein. Aber da es jetzt grünes Licht von der Stadt gegeben habe, könne man mit dem Spendensammeln beginnen, sind Klaus Prietz und Herbert Himmen, der Vorsitzende des Vereins, zufrieden.

Damit kommt endlich Bewegung in eine Sache, die eigentlich schon 2004 ins Rollen gebracht worden war. Doch seit der Gründung habe sich, das räumen die Verantwortlichen ein, recht wenig getan. Sogar die Auflösung des Vereins stand einstweilig im Raum. Doch mit neuem Elan soll es jetzt weitergehen — das habe Husch Husch schließlich auch verdient.

Unter den Originalen nimmt Peter Held, der seinen Spitznamen Husch Husch übrigens hasste, eine besondere und nicht unumstrittene Rolle ein. Einige Wuppertaler erinnern sich durchaus noch an den Hausierer, der mit Vollbart und Margarinekarton durch die Stadt zog (siehe Kasten). Wolfgang Meyer, Mitglied im Förderkreis, kann noch einige Anekdoten über Held erzählen, der mit seiner Art später auch bei den Nationalsozialisten aneckte.

Auch wenn Husch Husch oft grummelig und ungepflegt ’rüberkam und Leute, die nichts bei ihm kaufen wollten, auch gerne mal beschimpfte, war er doch beliebt bei den Wuppertalern. So beliebt, dass sich 1936 vor dem Barmer Krankenhaus viele besorgte Menschen versammelten, weil sich das Gerücht hielt, Husch Husch sei schwer erkrankt. Die Klinikleitung entschloss sich angesichts des Andrangs, über die Presse erklären zu lassen, dass der „Vagabundus Husch-Husch (. . .) nunmehr wieder hergestellt zu seinem Geschäft und zu seinen Geschäftsfreunden zurückkehren wird“.

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