Bürgerverein will Aufzug vom Hauptbahnhof in die Südstadt

Morgen beschäftigt sich der Hauptausschuss mit dem Thema. Verwaltung lehnt das Vorhaben ab.

Südstadt. Wer vom Hauptbahnhof in die Südstadt will, muss Treppen steigen oder einen großen Umweg laufen. Der Bürgerverein Elberfelder Südstadt kämpft allerdings weiterhin für einen Aufzug als barrierefreie Verbindung zur Straße Distelbeck. Morgen wird das Thema in der Sitzung des Hauptschusses behandelt (16 Uhr, Rathaus Barmen, Sitzungssaal).

Insgesamt 62 Bürgeranträge sind auf Initiative des Bürgervereins bei der Stadt eingegangen. Die Forderung: Der Bau eines Personenaufzugs soll beim VRR angemeldet und die entstehenden Kosten ermittelt werden. Eine neu zu erstellende Brücke soll den Aufzug mit der Straße Distelbeck verbinden. Den Eigenanteil von 15 Prozent will der Bürgerverein stemmen.

Die Verwaltung lehnt das Vorhaben allerdings ab. Begründet wird das, wie es in der Vorlage heißt, unter anderem mit der ungeklärten Frage der Finanzierung der laufenden Kosten. Zudem habe die Stadt bereits vor einiger Zeit vorgeschlagen, den Bau eines Aufzigs in ein Maßnahmenprogramm des VRR aufnehmen zu lassen. Das sei aber vom VRR abgelehnt worden.

„Dabei ging es aber auch um das Projekt Döppersberg. Da waren alle Mittel bereits ausgeschöpft“, sagt Ralph Hagemeyer, Vorsitzender des Bürgervereins. Er bezioeht sich in seinem Antrag deshalb auf ein Förderprogramm des VRR „zur Modernisierung und Erneuerung von Infrastrukturanlagen“. Zwei Möglichkeiten gebe es seiner Meinung nach, für die Errichtung eines Aufzuges: zum einen eine Verlängerung des bereits bestehenden Lastenaufzuges, zum anderen der Bau eines neuen Aufzugs als Ergänzung des bestehenden Personenaufzugs. Bei beiden Varianten müsste eine neue Brücke zur Distelbeck gebaut werden, das könne, so Hagemeyer, aber in Fertigbauweise erfolgen.

Einige Argumente, die aus Sicht der Verwaltung gegen den Aufzug sprechen, will er entkräften. So wird angeführt, dass der Aufzug nur einer geringen sozialen Kontrolle unterliege und als „Angstraum“ anzusehen sei. „Mit diesem Argument könnte man jeglichen Aufzug verhindern. Wer unten einsteigt, weiß nie, wer oben steht und umgekehrt“, sagt Hagemeyer. Außerdem bleibe die Treppe ja auch noch bestehen. Auch zur Frage der Unterhaltskosten hat er sich Gedanken gemacht. „Wir haben deshalb vorgeschlagen, dass wenn der Aufzug da ist, die Rolltreppe stillzulegen.“ Die, so die Stadt, sei aber erst 2011 überholt worden.

Hagemeyer, der morgen seine Ideen im Ausschuss vorstellt, will dennoch weiterkämpfen. Von einigen Politikern habe er schon positive Signale erhalten. „Und mir ist auch klar, dass es noch Jahre dauern könnte, bis der Aufzig kommt. Es ist nur wichtig, dass der Antrag schnell gestellt wird.“

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