Der alte Bahnhof Zoo erstrahlt in neuem Glanz

Vor einem Jahr brannte das Denkmal ab. Nach aufwendiger Sanierung steht am 15. April die Neueröffnung an.

Elberfeld. Von Außen erstrahlt der Bahnhof Zoo wieder. Blau und Weiß dominieren das alte Fachwerkhaus, als wäre nichts passiert. Es ist ziemlich genau ein Jahr her, als der Dachstuhl in Flammen stand und der Rauch im ganzen Viertel zu riechen war. Das Feuer versetzte nicht nur die Besitzer und Pächter in Schrecken. Viele Bewohner des Zooviertels hatten Sorge, dass der Bahnhof nicht wieder aufgebaut wird. „Das war für uns keine Frage“, sagt Oliver Kollwitz vom Meisterteam, einem Zusammenschluss aus Handwerkern, die 1992 den alten Bahnhof gekauft und restauriert hatten. Ein Vorteil: „Wir wussten, womit wir es zu tun haben“, sagt Malermeister Udo Orth.

Nicht nur das Feuer, sondern auch das Löschwasser hatte das Gebäude nahezu zerstört. Durchnässte Wände und Balken, eine abgesackte Zimmerdecke und Rauchgestank, der mehrere Monate lang anhielt, waren eine Herausforderung.

„Wir mussten das ganze Mobiliar wegwerfen“, sagt Pächter Marc Althaus, der bis zum Brand dort das mexikanische Restaurant Chicano betrieb. „Nur die alten Fliesen haben nichts abbekommen. Diese sind ja brandsicher“, fügt Oliver Kollwitz hinzu.

Im September hatte das Meisterteam mit der Sanierung angefangen. Zirka 8000 Arbeitsstunden haben die Miotarbeiter von 17 Firmen dort verbracht. Kosten: eine halbe Millionen Euro. „Wir haben als Eigentümer eine Verantwortung für das Schmuckstück“, so Kollwitz.

Keine Frage, dass das denkmalgeschützte Gebäude nach historischen Vorbild saniert und restauriert wurde. Der Stuck und die jugendstilähnlichen Ornamente an der Decke sind ein Hinweis darauf. „Zwei Monate haben wir alleine für die Malereien gebraucht“, sagt Orth. Ein Morgen- und Abendhimmel laden den Besucher demnächst zum Träumen ein. „Man nennt das Illusionsmalerei“, erklärt Orth. Auch ein neues Farbkonzept lässt die Räume erstrahlen. „Für das Meisterteam ist der Bahnhof wie ein Ausstellungsstück, wo wir unsere Arbeit zeigen können.“

Passend zur „Neu“-Eröffnung wird es auch ein neues Restaurant-Konzept geben. „Wir wollen zur Ursprünglichkeit zurück“, erklärt Althaus. Es wird nur noch deutsch/österreichische Küche geben. „Wir nennen uns nun ,Café und Restaurant Bahnhof Zoo’.“ Auch die Innenraumeinteilung wird verändert. Der Gast kann durch Fenster hinter der Bar in die Küche gucken. „Dort waren übrigens früher die Gepäckausgabe und die Schalter“, erklärt Bauunternehmer Bernd Oehler. Am 15. April wird der Bahnhof wieder für Gäste geöffnet sein. Ohne große Eröffnungsfeier — als hätte es nie einen Brand gegeben.

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