Ein Friedhof für die Freikirchler

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Anlage eingeweiht.

Ostersbaum. Bunker, Brunnen und Nachbarschaftsheim sind die drei Stationen, die Wuppertalern zum Platz der Republik einfallen. Ulrich Jöster schloss aber noch eine andere Tür auf, hinter der sich eine kaum bekannte Anlage befindet: der Freikirchliche Friedhof. Letztlich ist er die logische Fortsetzung des Jüdischen Friedhofs, der sich auf der anderen Seite des Platzes an der Weißenburgstraße befindet. Tatsächlich war die Gräberfläche in diesem Bereich ehemals viel größer, musste zum Teil aber dem Ausbau der Straßen am Paradeberg weichen.

Ein paar Grabsteine aus dem 19. Jahrhundert haben sich noch auf dem Freikirchlichen Friedhof erhalten, der älteste stammt von 1869. Daneben erinnert ein Gedenkstein an Hermann Heinrich Grafe (1818-1869), der 1853 das Grundstück kaufte, um dort einen Friedhof für die Freikirchler anzulegen.

Rund 200 Personen wurden in den Gräbern beigesetzt, teils in Wiesengräbern. „In der Anfangszeit pflegen Angehörige die Gräber, aber nach etwa zehn Jahren kümmert sich oft keiner mehr darum“, so Jöster. Die Wiesengräber sei eine gute Alternative, weil sie für die gesamte Dauer der Liegezeit gepflegt würden.

Träger des Freikirchlichen Friedhofs am Platz der Republik sind die Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden Rolandstraße und Wartburgstraße. Es können dort aber auch Mitglieder anderer christlicher Gemeinden beigesetzt werden. Der besondere Vorteil dieses Friedhofs ist neben seiner zentralen Lage die Tatsache, dass er nicht öffentlich zugänglich ist. Denn nur die Angehörigen besitzen einen Schlüssel zum Tor, das sich gleich neben der Kapelle am Platz der Republik 12 befindet. Bänke und die sonnige Lage ermöglichen dort eine ruhige Zeit der Andacht und Besinnlichkeit. gör

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