Mit dem „Brandhaus“ verliert Sonnborn einen Schandfleck

Sanierung läuft. Investor will dort Wohnungen einrichten. Mitte 2014 soll der Bau fertig sein.

Sonnborn. Es war seit Jahren ein Schandfleck und stand sinnbildlich auch für die Tristesse auf der Sonnborner Straße: das Haus Nummer 55, das seit dem verheerenden Feuer 2007 nur noch als „Brandhaus“ im Stadtteil bekannt ist. Jahrelang tat sich nichts an dem Bau, der zwischenzeitlich eingerüstet werden musste, um um zu verhindern, dass Passanten von Dachziegeln verletzt werden. Doch das vom Abriss bedrohte, ehemalige Denkmal, hat wieder eine Zukunft: seit gut drei Monaten läuft die Sanierung.

Mitte 2014 sollen die Wohnungen in der Noch-Ruine bezugsfertig sein, kündigt Bauherr Stefan Hausmann an. Der 58-jährige Wuppertaler erwarb gemeinsam mit seiner Frau das Haus Mitte des vergangenen Jahres vom ehemaligen Besitzer, einer Erbengemeinschaft. Die war, so war es auch im Stadtteil des öfteren zu hören, zerstritten, so dass es fraglich schien, ob an dem Bau überhaupt noch einmal etwas passiert.

Denn die Brandschäden waren enorm, worauf auch Hausmann noch einmal hinweist. „Der Rest des Dachstuhls war total marode. Alles drohte zu verfaulen. Holzbalken, Dielen, alles musste raus“, erklärt er. Rund 30 Container Schutt kamen zusammen. Das um 1900 entstandene Gebäude wurde entkernt, Ringanker sorgen dafür, dass es nicht einstürzt. „Die Kleinarbeiten halten auf“, sagt Hausmann, der aber davon ausgeht, dass er im Zeitrahmen bleibt.

Die ehemals prachtvolle Fassade soll wieder hergerichtet, die historische Originaltür erhalten werden. „Das passt einfach zu Sonnborn“, erklärt Hausmann.

Insgesamt vier Wohneinheiten verteilt auf etwa 400 Quadratmeter sollen entstehen. Eine Idee ist auch, für das Erdgeschoss eine gewerbliche Nutzung zu suchen. „Aber da warten wir erst mal ab“, so Hausmann. Fest steht, dass der neue Bau eine Etage höher werden wird als der alte, sich somit auch den Nachbarhäusern anpassen soll.

Hausmann hofft, mit gutem Beispiel voranzugehen. Andere Hauseigentümer an der Sonnborner Straße sollen nachziehen. „So kann man die Attraktivität des Stadtteils auch steigern“, ist er überzeugt. Sonnborn habe etwas zu bieten, das müsse man auch zeigen. „Frustration hilft nicht, sondern nur nach vorne zu schauen“, appelliert Hausmann auch an andere Eigentümer.

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