Ölberg: „Das Fest hat sich verändert“

Beim nächsten Ölbergfest soll die Nachbarschaft wieder stärker in den Vordergrund rücken.

Ölberg: „Das Fest hat sich verändert“
Foto: Uwe Schinkel

Ölberg. Um zu wissen, wo man hin will, sollte man zunächst einmal wissen, von wo man kommt. Getreu diesem Motto durften die Anwohner des Ölbergs am Dienstagabend erst einmal Aufstellung nehmen. Entlang eines idealisierten Straßenmusters aus Klebestreifen stellten sich die knapp 50 Teilnehmer des Plenums zum Ölbergfest auf: Je nach Straße sollten sich die Besucher gruppieren und mit ihren Nachbarn ins Gespräch kommen.

Ins Gespräch kommen, sich austauschen, neue Ideen entwickeln — diese Vorgaben verfolgte das erste Treffen zur Planung des Ölbergfestes 2016 im Lutherstift. Der Verein „Unternehmer für die Nordstadt“ hatte zu der Veranstaltung geladen. Zwar war die Resonanz nicht ganz so groß wie erwartet, dies allerdings tat der Diskussionsfreude der Teilnehmer keinen Abbruch. Untereinander einigte man sich schnell auf das vertrauliche „Du“. Das lockerte die Gesprächsatmosphäre.

„Wir haben uns Gedanken gemacht, wie das Ölbergfest künftig gestaltet werden kann“, sagte der Vorstand des Vereins, Uwe Peter. Das alle zwei Jahre veranstaltete Fest ist nach Meinung vieler Besucher mittlerweile zu groß und zu „rummelig“ geworden. Bei der Planung für kommendes Jahr gehe es deshalb darum, das Fest zu dezentralisieren, um künftig die „Nachbarschaftlichkeit besser umsetzen“ zu können, erklärte Peter.

Angefragt wurde bei dem Treffen auch, inwieweit die Anwohner mit der Gestaltung des Festes in seiner jetzigen Form zufrieden sind. Vernichtende Urteile gab es da nicht, höchstens vorsichtige Kritik.

Dazu gehörte auch Heike Stemmler, die seit 21 Jahren auf dem Ölberg lebt. „Das erste Mal war noch was ganz Besonderes. Mittlerweile hat sich das Fest schon verändert“, sagte sie. Der Besucherandrang sei einfach zu groß geworden. „Beim letzten Mal war es so voll, dass ich um das Viertel herumgehen musste, um meine Kinder zu treffen“, erzählte sie. Einige Teilnehmer unterstrichen zudem, dass man nicht so ein Fest wie „Barmen live“ oder den „Elberfelder Cocktail“ veranstalten wolle.

Ein neu zugezogener Kioskbesitzer freute sich darüber, dass das Ölbergfest „ein Zusammentreffen der Kultur“ ermögliche. Das sei immer etwas „Schönes“.

Auch etwas Schönes kann freilich noch optimiert werden: Daran gingen die Teilnehmer in mehreren Gesprächsrunden in kleineren Gruppen und im großen Plenum.

Sie notierten ihre Wünsche für das Fest und jene Aktionen, mit denen sie sich an dem Fest beteiligen können. Musik und Begegnung, das Aufstellen von Sofas vor den Häusern oder die Integration von Flüchtlingen wurden als Wünsche formuliert. Das Fest solle wieder den Aspekt der Nachbarschaftspflege in den Vordergrund stellen, hieß es in mehreren Beiträgen.

In weiteren Gesprächsrunden sollen die Wünsche und Vorstellungen nun konkretisiert und umgesetzt werden. Dazu sollen die Teilnehmer des Plenums mit ihren Nachbarn das Thema ansprechen und weiterdiskutieren. Das nächste Treffen des Plenums findet dann am 13. Januar erneut im Lutherstift statt. Dann sollen auch mehrere Arbeitsgruppen an den Start gehen und die Planungen mit Leben füllen.

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