WZ-Mobil: An der Gathe mischen sich Angst und Ärger

Passanten fordern mehr Miteinander. Moschee könnte Straße verschönern.

WZ-Mobil: An der Gathe mischen sich Angst und Ärger
Foto: Anna Schwartz

Elberfeld. Obwohl ihr in der Vergangenheit mit dem Mundart-Song „De Anton vonne Gathe“ ein eigenes Lied gewidmet wurde, ist mit der wichtigsten Zufahrt zur Elberfelder City derzeit kein Staat zu machen. Leerstände, vergammelte Fassaden und das unansehnliche frühere Tankstellengelände. Am WZ-Mobil äußerten Passanten und Anwohner am Dienstag ihre Meinung zur Situation an der Gathe.

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Foto: Andreas Bischof

„Ehrlich gesagt, ich gehe ungern daher, weil die Straße unattraktiv ist und es hier praktisch nur noch ausländische Geschäfte gibt. Integration stelle ich mir anders vor. Mehr miteinander als jeder für sich“, erklärte Bettina Ferne.

Auch Günter Hahnemann gefällt es auf der Gathe gar nicht: „Viel zu viele Leerstände — und ich glaube nicht, dass sich dieser Zustand durch den Bau der Moschee bessern wird.“ Was das Erscheinungsbild der Gathe angeht, ist Ina Rocklage der gleichen Meinung, meint aber: „Durch die geplante Moschee würde die Straße sicher schöner. Ich finde, sie passt in das Umfeld.“

Eine Verkäuferin eines anliegenden Geschäfts hofft auf größere Belebung der Straße durch die Moschee, findet aber: „Hier gibt es zu viele Spielhallen und Kneipen.“ Eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht nennen möchte, sagt es noch deutlicher: „Hier kann man als Frau abends nicht mehr allein spazieren gehen, ohne blöd angemacht zu werden. Ich bin vor acht Jahren hierhin gezogen und möchte so schnell wie möglich wieder weg von hier.“

„Ureinwohnerin“ Eva Zorn sagt: „Ich finde, dass das früher mal eine schöne Straße war. Wenn hier ein islamisches Zentrum entstehen soll, dann befürchte ich eine Ghetto-Bildung, und das wäre gar nicht gut. Und diese unmögliche Sharia-Police letzte Woche war nun auch keine Werbung für ein islamisches Zentrum.“

Vom Bau der Moschee verspricht sich Hans Wiegand keine Verbesserung der Infrastruktur: „Davon hat die Allgemeinheit nichts. Das nützt nur wenigen.“

Ausgesprochen offensiv geht Sophie Gnest das Thema an: „So eine Moschee anstelle der Tankstellenbrache würde das Ganze schon aufwerten. Auf jeden Fall müsste die Gathe Fußgänger freundlicher gestaltet werden.“

Und ihre Freundin Sarah Gremm bricht eine Lanze für das Autonome Zentrum: „Wenn schon eine Moschee, dann sollte aber auch das AZ wegen der kulturellen Vielfalt auf jeden Fall bleiben. Und insgesamt könnte man die Gathe schon schöner gestalten.“

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