King Pong — mehr als Ping Pong

Wuppertals Tischtennisspieler treffen sich im Laden von Frank Granowski — seit mehr als 30 Jahren.

King Pong — mehr als Ping Pong
Foto: Andreas Fischer

Nordstadt. Es ist nur ein kleiner Laden in der Neuen Friedrichstraße 45. Und auch 30 Jahre nach seiner Eröffnung bleiben immer wieder Passanten verwundert davor stehen — mit einem Tischtennis-Shop, dort, etwas versteckt in der Elberfelder Nordstadt, haben sie hier wohl nicht gerechnet. Doch eigentlich alle Tischtennisspieler der 20 Vereine Wuppertals und auch des Bergischen Lands kennen „King Pong“ und seinen Inhaber Frank Granowski.

Und sie wissen auch, was sich in den drei Räumen des 70 Quadratmeter großen Ladens befindet: Über 3000 Tischtennis-Artikel, darunter alleine über 2000 Beläge und Hölzer. Die Palette reicht vom günstigsten Einsteigerschläger bis zum professionellen Material. Im hinteren Raum steht ein Trainingstisch zum Materialtest.

Nicht selten verbringen Kunden einen ganzen Nachmittag bei King Pong — nicht nur, um sich mit neuem Material auszustatten, sondern auch, um sich auf den neusten Stand der Tischtennis-Szene zu bringen. Denn Frank Granowski kennt sich aus wie kaum ein anderer. Als Vorsitzender des Kreises Bergisch Land und Präsident des TTC Wuppertal ist er stets am Puls der Zeit. 2014 ist für ihn ein ganz besonderes Jahr. Er feierte im April nicht nur seinen 50. Geburtstag, sondern begeht in diesem Jahr auch sein 30-jähriges Betriebsjubiläum — mit einem Shop für eine Randsportart, worauf er Familienvater zurecht stolz ist.

Doch es war ein langer Weg für Granowski. Als 20-Jähriger eröffnete er während seines Psychologie-Studiums zusammen mit einem Studienfreund den Tischtennis-Laden. Trotz des hohen finanziellen Risikos hatte Granowski nie Zweifel. „Wir sind kontinuierlich besser geworden.“ Und so gab der Wuppertaler sein Studium auf und konzentrierte sich ganz auf sein Geschäft, während sein Partner ausstieg. Seitdem hat sich Granowski einen immer größeren Kundenkreis aus dem gesamten Bergischen Land aufgebaut. Sie schätzen die persönliche und kompetente Beratung im Shop — daher hat Granowski auch wenig Angst vor der großen Online-Konkurrenz.

„Ich hoffe, dass ich das 50-Jährige noch erlebe“, sagt Granowski schmunzelnd. In den 30 Jahren hat er die großen Veränderungen im Tischtennissport hautnah miterlebt. Ob die Vereinheitlichung der Belagfarben auf ausschließlich rot und schwarz im Jahr 1988 oder die Einführung größerer Bälle vor zwölf Jahren: Granowski musste im mer sorgfältig planen, sonst wäre er auf großen Beständen „sitzen geblieben“. Für die nächste Saison steht wieder eine einschneidende Änderung auf dem Plan: Zelluloid hat als Ballmaterial ausgedient und wird von Kunststoff abgelöst. Das sorgt in der Szene — und im Laden — für viel Gesprächsstoff. Kurzum: Es dürfte nicht das letzte Jubiläum von „King Pong“ gewesen sein.

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