Das Stauden-Paradies auf den Südhöhen

Die Gärtnerei Arends Maubach ist die erste Adresse für Stauden im Land.

Das Stauden-Paradies auf den Südhöhen
Foto: Archiv

Ronsdorf. Aspidium lobatum x munitum A. arendsii F. Wirtgen zählt gewiss zu den Namen, die man sich nicht auf Anhieb merken kann. „Arends’ Schildfarn“ geht da schon eher von den Lippen. Ihren Namen trägt die Pflanze nach Georg Arends, der 1888 in Ronsdorf die Staudengärtnerei Arends Maubach gründete — ein kleines Juwel auf den Wuppertaler Südhöhen, das bei Gartenfreunden weltweit einen guten Ruf genießt.

Doch ausgerechnet für den Schildfarn gebührt dem Wuppertaler Botaniker nur bedingt Ehre. Dieser Farn nämlich ist ein Bastard, der sich bei Aussaatversuchen zufällig kreuzte und dann sogar als verschollen galt. 2013 kam er zurück nach Ronsdorf, sehr passend zum 150. Geburtstag von Georg Arends und zum 125-jährigen Bestehen seiner Staudengärtnerei.

Gegenwärtig, noch Monate nach den Jubiläen, hat der Staudenzüchter weiterhin Konjunktur in Wuppertal. Als Nachlese präsentiert der Georg Arends Förderkreis derzeit in der Zentralbibliothek an der Kolpingstraße eine themenbezogene Ausstellung, während die Vereinsvorsitzende Annelie Brücher-Mohrhenn kürzlich in der Politischen Runde der Volkshochschule über Arends referierte.

Das „Politische“ suchte Moderator Detlef Vonde erwartungsgemäß auf Umwegen: Man solle das Große im Kleinen erkennen und den Pioniergeist des Staudenzüchters als Symbol für bergisches Unternehmertum nehmen.

Das lässt sich so durchaus nachvollziehen. Arends, am 21. September 1863 in Essen geboren, entwickelte früh eine Leidenschaft als Insektensammler und wurde erst darüber Pflanzenliebhaber. 1881 schloss er seine Gärtnerlehre ab, wurde später Gehilfe im Botanischen Garten Breslau, arbeitete dann in England und Italien.

„Zum 1. Oktober 1887 verließ ich meine Stellung, nachdem ich die Genugtuung hatte, den bis dahin unrentabel arbeitenden Betrieb auf eine gesunde Grundlage gebracht zu haben“, schreibt Arends über seinen Erfolg in Triest.

Im Dezember 1887 zurück in Essen, steht der Entschluss fest: Georg Arends möchte eine eigene Staudengärtnerei gründen - und das am liebsten in rauem Klima, denn er interessiert sich insbesondere dafür, winterharte Stauden zu züchten. „Manchmal wäre es uns lieber gewesen, er hätte die Gärtnerei woanders gegründet“, kommentiert Urenkelin Anja Maubach, die heutige Chefin, den Unternehmergeist des Vorfahren.

Mit der Fokussierung auf Winterhärte hatte Georg Arends jedoch ein Verlangen bedient, das bis heute Gartenfreunden in kälteren Regionen am Herzen liegt. Unter seinen Züchtungen erfreut sich vor allem eine nach ihm benannte Astilbe großer Beliebtheit. Arends erntete zahlreiche Auszeichnungen, bevor er am 5. März 1952 in Wuppertal starb.

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