Forensik-Gegner laden zum Fest ein

„Wir l(i)eben Lichtscheid“ lautet das Motto am 29. August. Unterstützung wird noch gesucht.

Forensik-Gegner laden zum Fest ein
Foto: Andreas Fischer

Lichtscheid. Das Feiern und Beisammensein steht im Vordergrund — doch wenn die Bürgerinitiative „Keine Forensik auf Lichtscheid“ am 29. August zu ihrem Sommerfest einlädt, dann geht es natürlich auch um ihren Protest gegen den Bau einer Klinik für psychisch kranke Straftäter auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei.

„Wir werden einen Infostand haben und auch unsere Postkarten verteilen, mit denen man gegen die Ansiedlung der Forensik protestieren kann“, sagt Sprecher Georg Weber. Bei all dem solle aber das Feiern nicht vergessen werden. Die Veranstaltung sei schließlich das „erste Lichtscheider Sommerfest dieser Art“, so Weber.

Die Feier findet auf dem Gelände des Straßenverkehrsamts an der Müngstener Straße 10 statt. Die Veranstaltung mit dem Motto „Wir l(i)eben Lichtscheid“ dauert von 15 bis 18 Uhr. Unterstützt wird das Fest nach Angaben von Weber auch von örtlichen Bürgervereinen, bei gutem Wetter hoffen die Organisatoren auf mehrere hundert Besucher. Derzeit sucht die Initiative noch Personen, die das Sommerfest unterstützen wollen. Interessenten können ihre Bereitschaft über die E-Mail-Adresse [email protected] kundtun.

Möglicherweise wird die Initiative dann auch wissen, wie konkret die Pläne zum Bau einer Forensik in Lichtscheid tatsächlich sind. Das Land will nach der Sommerpause bekanntgeben, welche Standorte in NRW für die Einrichtung von forensischen Kliniken gedacht sind. 31 Gelände werden vom Gesundheitsministerium seit einigen Jahren auf ihre Eignung geprüft.

Nach Ansicht der Initiative ist Eile in der Frage allerdings nicht geboten, steht das Gelände der jetzigen Bereitschaftspolizei doch erst 2021 für eine neue Nutzung zur Verfügung. Die Initiative warnt deshalb das Land davor, sich „jetzt überstürzt auf den Bau einer Maßregelvollzugsanstalt auf dem dafür ungeeigneten Gelände festzulegen“. Vielmehr sollte „gründlich nach Alternativen gesucht werden“, erklären die Forensik-Gegner.

Die Suche nach Alternativen mahnt auch die Postkarten-Aktion an, die die Initiative vergangenen Monat gestartet hatte. Die Karten sollen an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Gesundheitsministerin Barbara Steffens geschickt werden. Darin heißt es, die Errichtung einer Forensik auf dem Gelände würde „die Stadtentwicklung untergraben“. Es sei sinnvoller, das Gelände als Wohngebiet zu entwickeln.

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