Mein Lieblingsplatz Pfarrer Jochen Denker: Lieblingsort inmitten der Gemeinde

Die Kapelle der Reformierten Kirche ist Pfarrer Jochen Denker ans Herz gewachsen.

Mein Lieblingsplatz: Pfarrer Jochen Denker: Lieblingsort inmitten der Gemeinde
Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Der Blick geht von der Bank hinauf zur Kanzel und zu dem darüber liegenden Fenster, auf dem eine Inschrift in das Glas eingefasst ist: „Gott ist mit uns“.

Die Wände der Reformierten Kirche sind in hellen Sandtönen gehalten, mit himmelblauen und türkisen Zierstreifen. Keine Schnörkel, nichts was ablenkt. „Der Gedanke hängt somit am lebendigen Wort“, sagt Pfarrer Jochen Denker.

Seit 15 Jahren ist er in der reformierten Kirchengemeinde in Ronsdorf tätig und hat die Kapelle längst zu seinem Lieblingsplatz erklärt. „Egal, ob ich auf der Bank sitze und auf das Fenster blicke oder ob ich an der Kanzel predige: Hier fühle ich mich zuhause“, erzählt er.

Zwei Kanzeln gibt es in der Kapelle, eine auf der Empore und eine, die nicht einfach nur direkt vor dem Publikum steht, sondern bis in die Sitzreihen hineinragt. „Es ist eine ganz andere Atmosphäre so inmitten der Gemeinde die Predigt zu halten“, beschreibt Denker.

1858 wurde die Reformierte Kirche fertiggestellt und durch Spenden 2009 und 2010 an der Turmfront und am Dach saniert. Der Stil des Historismus mit romanischen und gothischen Elementen blieb dabei erhalten.

„Mir gefällt diese Schlichtheit, es gibt keinen Prunk, nichts was von den eigenen Gedanken oder der Predigt ablenkt. Und die hellen Wände wirken freundlich und einladend.“ Genauso sollten Kirchen als Zufluchtsort nach außen wirken, meint er. Die Kirche stehe immer offen, so Denker.

Er erinnert sich zum Beispiel noch genau an den 11. September 2001. Hunderte Menschen kamen zu einem spontanen Gottesdienst, um ihren Schock über die Anschläge auf das World Trade Center zu verarbeiten und für die Menschen zu beten.

„Es gab natürlich nicht nur traurige Momente in den vielen Jahren“, betont er. Gerade von den Taufen seien immer wieder witzige Anekdoten hängengeblieben: So unterbrach ein Täufling im Alter von fünf Jahren den Pfarrer in der Taufformel: „Jochen, es ist alles besprochen, mach schon!“ Bis heute sei der Junge in der Gemeinde dafür bekannt. Denker: „Ich freu mich auf viele weitere Anekdoten in der Gemeinde, in der Kirche — an meinem Lieblingsplatz.“

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