Tütersburger Quartier: Der Stadtteil wird jetzt im Friseursalon entwickelt

Im Quartiersbüro an der Tütersburg haben die Bürger jetzt einen neuen Anlaufpunkt.

Wichlinghausen/Oberbarmen. Die schwarze Trockenhaube über den Köpfen ist ein stummer Zeuge für die Vergangenheit des Ladenlokals an der Tütersburg 4. Nachdem der Friseursalon schließen musste, sind soeben neue Nutzer bzw. Zwischennutzer eingezogen. Sie wollen von diesem Quartiersbüro aus Wichlinghausen und Oberbarmen neu beleben, indem sie bei der Umsetzung von Projekten beraten.

Bereits Ende 2011 hatte die Landesregierung den Zuwendungsbescheid über 1,5 Millionen Euro erteilt, die in Projekte des Programms „Soziale Stadt Oberbarmen/Wichlinghausen“ fließen sollen. Seither laufen die Vorbereitungen, sind die Akteure damit beschäftigt, Kontakte im Quartier zu knüpfen. Die Suche nach einem geeigneten Büro als Stützpunkt hatte erst vor wenigen Monaten Erfolg. Inzwischen ist die Renovierung der Räume abgeschlossen. Ihre zentrale Lage am Wichlinghauser Markt prädestiniert sie für die Aufgabe.

Allerdings wird das Büro nicht in herkömmlicher Weise zu regulären Geschäftszeiten besetzt sein. Die drei Mitarbeiter werden dort lediglich ihre vereinbarten Termine wahrnehmen, ansonsten aber eher vor Ort im Einsatz sein. Zum Team gehören Diplom-Pädagogin Eva Kolar, Sozialpädagoge Andreas Röhrig und Architekt Rolf Martin. Seit Oktober habe er das Quartier in Spaziergängen erkundet, um zu erfahren, mit wem er es dort eigentlich zu tun habe, sagt Röhrig. Die Kontaktpflege wird ein sensibler Punkt sein, denn momentan sind die Gesichter der drei Hauptakteure noch wenig bekannt. Gleichwohl wurden einige Projekte bereits mit den Bürgern realisiert, darunter der Weihnachtsmarkt an der Immanuelskirche.

Zuhören sei momentan das wichtigste Gebot, sagt Rolf Martin. Die vom Land gewährte Summe sei gewiss nicht ausreichend, um das Quartier zu revitalisieren, stelle aber im NRW-Vergleich eine herausragende Hilfe dar. Dem Quartiersbüro fällt die Aufgabe zu, Bürger bei der Beantragung von Fördergeldern zu beraten und sie bei der Durchführung der von ihnen geplanten Projekte zu unterstützen. Momentan kommt diese Hilfe etwa dem CVJM zugute, der das Wupperufer an der Rosenau nutzen will.

Geplant sind für die nahe Zukunft themenorientierte Stadtteilspaziergänge, bei denen etwa spezielle Fragestellungen zu Immobilien und deren Nutzung beleuchtet werden. An diesen Spaziergängen, zu denen Experten als Referenten eingeladen werden, können laut Martin alle interessierten Bürger teilnehmen.

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