Die Schutthalde ist nicht geräumt

Die Anwohner der umstrittenen Halde im Quartier ärgern sich weiter, Politiker fordern Aufklärung.

Die Schutthalde ist nicht geräumt
Foto: Andreas Fischer

Simonshöfchen. Die Freude der Anwohner des Schutt-Grundstücks am Simonshöfchen währte nur kurz. In den letzten Wochen ließ der Besitzer der umstrittenen Halde Material vom Gelände abfahren. Die Nachbarn hofften darauf, dass damit der Startschuss für eine komplette Beseitigung des Schutts gefallen war. Dies hat sich anscheinend nicht bestätigt.

„Es sind nur wenige LKW-Ladungen abtransportiert worden“, berichtet Anwohner Klaus Jäger. Mittlerweile sei im Gegenteil neues Material auf der Halde abgekippt worden. „Da liegt jetzt wahrscheinlich mehr, als vorher“, ärgert sich Jäger. Diese Einschätzung bestätigt auch die Vohwinkeler Politik. „Eine Beseitigung der Aufschüttung ist nicht zu erkennen, auch nicht ansatzweise“, sagt SPD Fraktionssprecher Georg Brodmann. Er hatte sich vor Ort ein eigenes Bild der Situation gemacht. Brodmann verweist auf eine Ordnungsverfügung der Stadt, nach der die Halde komplett beseitigt werden müsse. Die Politik fordert jetzt Aufklärung von der Verwaltung.

„Insbesondere interessiert die SPD-Fraktion, welche Maßnahmen seitens der Stadt gegenüber dem Besitzer des Grundstückes zur Durchsetzung der Ordnungsverfügung bisher unternommen wurden und welche Maßnahmen geplant sind, falls keine vollständige Beseitigung der Schutthalde in absehbarer Zeit erfolgt“, erklärt Georg Brodmann. Zudem bittet die Politik um Auskunft, ob die Stadt Maßnahmen gegen einen möglichen Verkauf des Grundstückes im heutigen Zustand treffen kann. Dabei soll eine Veräußerung verhindert werden, bei der sich das Grundstück für einen gutgläubigen Erwerber als unbebaubare Schutthalde herausstellt. Zu diesen Punkten soll es eine Stellungnahme in der Juni Sitzung der Bezirksvertretung geben.

Die Stadt ist über die ernuete Ausschüttung informiert: „Die Kollegen prüfen das gerade“, sagt Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler. Wie berichtet laufen die Anwohner schon seit fast drei Jahren Sturm gegen die Halde. Sie werfen der zuständigen Entsorgungsfirma vor, sich nicht an die rechtlichen Auflagen gehalten zu haben. Teilweise türmte sich das Material bis zu acht Meter hoch.

Die Anwohner kritisieren außerdem, dass die Stadt trotz mehrfacher Beschwerden viel zu spät reagiert habe. Immer wieder rutschte Schutt in die Gärten der Nachbarn ab. Das Entsorgungsunternehmen ist mittlerweile insolvent. Die Stadt wendet sich daher jetzt an den Eigentümer des Geländes. Nach Aussage der Verwaltung geht von der Aufschüttung keine Gefahr für die Anwohner aus. Die Nachbarn befürchten dagegen, dass auch belastetes Material abgekippt wurde.

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