Motorrad-Oldtimer-Treffen: Das Dröhnen gehört dazu

Rund 100 Zweiräder ab den 1930er Jahren waren neben der Station Bruch zu sehen.

Motorrad-Oldtimer-Treffen: Das Dröhnen gehört dazu
Foto: Gerhard Bartsch

Bruch. „Da fühlt man sich gleich an die Jugendzeit erinnert.“ Peter Schmitz schaut strahlend auf die stattliche Versammlung alter Motorräder vor ihm und die Begeisterung ist dem Fan flotter Flitzer aus vergangenen Jahrzehnten deutlich anzumerken. Schmitz selbst besitzt unter anderem einen schnittigen Heinkel Roller von 1960 und ist regelmäßig damit unterwegs.

„Das ist ein ganz besonderes Fahrgefühl“, sagt er. Ehefrau Annegret Schmitz teilt das Hobby ihres Mannes. „Wir unternehmen regelmäßig Ausfahrten ins Grüne. Ich finde das sehr entspannend“, erzählt sie. Für beide war das traditionelle Treffen der Motorrad-Veteranen-Freunde Vohwinkel ein Pflichttermin. Schon zum 17. Mal fand die Veranstaltung neben dem Schwebebahnhof Bruch statt.

Etwa 100 Maschinen aus der guten alten Zeit, aber auch aus den 70er und 80er Jahren zogen die bewundernden Blicke der Kenner auf sich. Dabei wurden die Objekte der Begierde gern auch praktisch vorgeführt. Das Dröhnen der Motoren gehört dazu. Manchmal kann es aber auch zu viel des Guten sein.

„Die ist ganz schön laut“, räumt Nico Halstenbach ein und zieht zur Bestätigung kräftig am Gashebel seiner liebevoll gepflegten NSU. Auch wenn er das röhrende Geräusch nicht missen möchte, nutzt er beim Fahren spezielle Ohrstecker. Unzählige Arbeitsstunden hat der Bastler in die Restaurierung des seltenen Stücks von 1935 gesteckt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Frisch lackiert und komplett überholt erstrahlt das Gefährt in neuem Glanz. „Da ist kein Schnickschnack dran. So eine Technik gibt es heute gar nicht mehr“, erklärt Nico Halstenbach.

Seine Begeisterung teilt Stefan Conrads, der das Treffen mitorganisiert hat. Er ist stolz auf seine 70er Jahre KTM Comet aus Österreich, von der es nur 190 Exemplare gibt. „Nach so einer habe ich immer gesucht. Dann bin ich bei einem Kollegen fündig geworden“, erzählt Conrads. Angesichts der vielen Hingucker in Vohwinkel war es schwer, nicht der Motorrad-Faszination zu erliegen.

Modelle von BMW, NSU, Moto Guzzi und natürlich vom Wuppertaler Hersteller Tornax luden zum ausgiebigen Fachsimpeln ein. Letzterer musste Mitte der 50er Jahre seine Produktion einstellen. Jürgen Reins ist ebenfalls bei den Vohwinkeler Motorrad- Veteranen aktiv und verbringt etliche Stunden in der Werkstatt.

„Wenn ich eine Maschine fertig habe, ist das ein unbeschreibliches Glücksgefühl“, erzählt er. Sein ganzer Stolz ist eine 500er BMW aus dem Jahr 1954. „Man sucht immer die Modelle, mit denen man aufgewachsen ist“, sagt Jürgen Reins. Er kann sich kaum etwas Schöneres vorstellen, als mit seiner BMW-Maschine bei Sonnenschein über die Landstraße zu fahren.

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