Wachsender Schuttberg: „Die kippen einfach weiter ab“

Der Schuttberg wächst. Die Stadt will eingreifen.

Wachsender Schuttberg: „Die kippen einfach weiter ab“
Foto: privat

Vohwinkel. Für Klaus Steinmetz ist das Maß endgültig voll. „Die kippen einfach weiter ab“, ärgert sich der Vohwinkeler, dessen Grundstück direkt an die große Schutthalde an der westlichen Gruitener Straße grenzt. Knapp acht Meter hoch türmt sich mittlerweile das Material und reicht bis kurz unter die dort verlaufenden Hochspannungsleitungen. Verantwortlich dafür ist die Vohwinkeler Entsorgungsfirma SOP.

Die Stadt hat jetzt ein ordnungsbehördliches Verfahren eingeleitet. Aus ihrer Sicht sind die genehmigten Grenzen überschritten. Außerdem fehle eine wasserrechtliche Genehmigung für die jüngsten Aufschüttungen. SOP kümmert das anscheinend wenig. Auch am gestrigen Mittwoch haben nach Aussage von Klaus Steinmetz Lastwagen mit dem Logo des Unternehmens wiederholt Schutt auf dem Gelände abgeladen. Die Stadt will das nicht länger tolerieren.

„Nach unserer Auffassung darf hier kein Material mehr abgekippt werden“, sagt Sprecherin Martina Eckermann. Zunächst müssten die Höhen geprüft und die notwendigen Genehmigungen beigebracht werden. „Außerdem ist eine Umzäunung des Geländes und eine Verlegung der Stromleitungen in die Erde notwendig“, erklärt Eckermann. Falls sich die Firma daran nicht halte, müsse sie mit einem Bußgeld rechnen. Auch ein Rückbau der Halde sei denkbar.

Ob SOP den jetzigen Vorgaben nachkommt, ist mehr als fraglich. Gegen das Unternehmen wurde mittlerweile vom Amtsgericht Wuppertal ein Insolvenzverfahren eröffnet. Die Anwohner wundert das nicht. „Genau damit haben wir immer gerechnet“, sagt Klaus Steinmetz. Vor über zwei Jahren wurde die Gewerbefläche von der Stadt verkauft. Seitdem hatte es Beschwerden über die Aufschüttungen gegeben.

Die Stadt wehrt sich gegen den Vorwurf, zu spät reagiert zu haben. „Es wurden regelmäßige Prüfungen durchgeführt, die keinen Anlass zur Sorge gegeben hatten“, sagt Martina Eckermann. Bei Zahlungsunfähigkeit von Firma und Grundstücksbesitzer sowie nachweislich zu hoher Aufschüttung müsste nach Auskunft der Verwaltung die Stadt für einen Abtransport der Schuttberge aufkommen.

Von SOP selbst gab es auf WZ-Nachfrage keine Stellungnahme.

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