WZ-Mobil: Aufgemalter Radweg am Westring irritiert Autofahrer

Der neue Westring gefällt den Anwohnern, der Bedarfsstreifen nicht.

Vohwinkel. 300.000 Euro hat die Sanierung der Fahrbahndecke auf dem Westring zwischen Brucher Straße und Gräfrather Straße gekostet. Schlaglöcher und Holperstrecke gehören nun der Vergangenheit an, wodurch sich auch der Lärm für die Anwohner verringern soll. Ebenfalls ein angenehmer Nebeneffekt: Auf diesem Streckenabschnitt sind die Parkplätze nun exakt markiert. Lkw, die halb auf der Fahrbahn und dem Gehweg parken, gibt es nicht mehr. Doch es gibt auch Kritik an der Baumaßnahme: Besonders der „Bedarfsstreifen“, eine als Radweg gekennzeichnete Fläche auf der Fahrspur, sorgte für Unmut am WZ-Mobil.

Positiv beurteilt Helmut Hartmann die Baumaßnahme. „Das ist eine tolle Lösung und alles ist optimal gelaufen“, lautet sein Fazit. Die Fahrbahnbreite ist für ihn trotz des Radwegs ausreichend. Ähnlich sieht es Raimund Millard. „Mir gefällt das wirklich gut“, betont er und verweist auf das seiner Meinung nach gesunkene Gefährdungspotenzial durch das LKW-Parkverbot. Außerdem freut er sich als Anwohner über den gesunkenen Lärmpegel durch den neuen Fahrbahnbelag. Auch Inge Mikosch von der Evangelischen Gemeinde am Westring freut sich über die Beendigung der Bauarbeiten: „Ich bin froh, dass die Lkw jetzt weg sind. Die haben uns ständig die Einfahrt zugeparkt und im Winter konnte ich mit der Schneefräse nicht einmal den Gehweg freiräumen.“

Kritik gab es am sogenannten „Bedarfsstreifen“. Das Problem war auch während der Umfrage am WZ-Mobil zu beobachten: Viele Autofahrer wissen nicht, dass sie die durch eine gestrichelte Linie abgegrenzte Spur mitbenutzen können. Dadurch bremsen viele Fahrer am Beginn des Weges unnötig ab und versuchen dann, langsam innerhalb der extrem schmalen Restspur zu fahren. So könnte es auf dem hochfrequentierten Westring zu überflüssigen Verkehrsverzögerungen kommen.

„Anscheinend haben wir eine sehr mächtige Radfahrer-Lobby, die das durchgesetzt hat. Aber im Bergischen ist doch niemand mit dem Fahrrad unterwegs“, sagt Günter Kottsieper. Durch die schmale Fahrspur befürchtet er Schlimmstes: „Ich frage mich, wann hier der erste Radfahrer stirbt. Das ist doch programmiert.“

Selbst die Radfahrer erfreuen sich nicht an „ihrem“ neuen Weg: „Ich fahre trotz der Berge hier in Wuppertal viel Fahrrad. Aber diesen Weg werde ich nicht benutzten, das ist mir viel zu gefährlich“, sagt Peter Don. Hinter der Entscheidung zu dem Radweg können seiner Meinung nach keine Experten stecken: „Die Leute bei der Stadt, die so etwas planen, die fahren kein Fahrrad, die sind immer mit dem Auto unterwegs.“

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