Strom 600 000 Euro teurer: Stadt kämpft mit den Kosten

Den größten Posten machen neben der Versorgung städtischer Gebäude die Straßenlampen und Ampeln aus.

Wuppertal. Teurer Strom: Was die privaten Haushalte im nächsten Jahr erheblich trifft, summiert sich bei großen Verbrauchern auf gewaltige Beträge: Wie das Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal auf WZ-Nachfrage berichtet, rechnet man im Zuge der Strompreiserhöhungen mit Mehrkosten von 600 000 Euro pro Jahr.

Gut 40 Millionen Kilowattstunden Strom laufen jährlich bei der Stadt auf. Der größte Posten — mit etwa 28 Millionen Kilowattstunden — ist die Versorgung des öffentlichen Gebäudebestandes, darunter sind zum Großteil Schulen. Auf einen jährlichen Stromverbrauch von acht Millionen Kilowattstunden bringt es die Straßenbeleuchtung. Für die Signalsteuerung — in Form von Ampeln — fallen im Jahr etwa eine Million Kilowattstunden an, wie Christian Gleim, zuständiger Funktionsbereichsleiter beim Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW), erklärt.

Gegensteuern lässt sich beim Stromverbrauch nur noch begrenzt: Wie berichtet, ist es der Stadt in den vergangenen Jahren gelungen, weite Teile der Straßenbeleuchtung zu modernisieren und damit energieeffizienter zu machen — mit Geld aus dem Konjunkturpaket II: So konnten stadtweit gut 7000 Lampen ersetzt werden. Jährliche Einsparung alleine hier: 180 000 Euro.

Für einen „Schub“ dürfte in den nächsten Jahre die energiesparende LED-Technik sorgen, wie sie zum Beispiel bei Ampeln zum Einsatz kommt. In vielen öffentlichen Gebäuden wird die Beleuchtung mittlerweile auch vom Tageslicht abhängig und mit Bewegungsmeldern gesteuert.

Zu einem Teil werden die Mehrkosten über Einsparungen an anderer Stelle aufgefangen — etwa bei der Wärmeversorgung. Es geht generell um viel Geld: Alleine für Energie muss die Stadt jährlich zwischen 14 und 15 Millionen Euro aufbringen.

Mit den Stadtwerken besteht ein auf mehrere Jahre angelegter Vertrag zur Stromversorgung. In diesem Rahmen wird Strom an der Börse eingekauft — in monatlichen Tranchen, die jeweils ein Zwölftel des kalkulierten Verbrauchs des nächsten Jahres abdecken. Das eigentliche Problem seien nicht die Strom- sondern die Netzkosten, erklärt Gleim.

Wie berichtet, schlagen gerade hier die Folgekosten der Energiewende durch: Die Wuppertaler Stadtwerke erhöhen den Strompreis zum 1. Januar 2013 um durchschnittlich fast elf Prozent und geben damit unter anderem die Kosten durch höhere staatliche Umlagen weiter. Gewinne mache man mit dieser Preisrunde nicht.

Einfluss auf den Stromverbrauch nimmt auch bei der Stadt der immer umfassendere Einsatz von Technik — etwa durch Computer und elektronische Steuerungen.

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