Tierschützer: Eisbärin Opfer eines Giftanschlags

Organisation Peta will Anzeige gegen den Zoo erstattet haben.

Wuppertal. Schwere Vorwürfe erhebt die Tierrechtsorganisation Peta gegen den Wuppertaler Zoo. In einer Erklärung heißt es: "Nach dem rätselhaften Tod der Eisbärin Jerka und der gleichzeitigen mysteriösen Erkrankung von Eisbär Lars geht die Tierrechtsorganisation jetzt von einem möglichen Giftanschlag aus."

Peta-Zooexperte Frank Albrecht sagte der WZ auf Nachfrage, man habe Hinweise auf eine Vergiftung des Tieres. Die Quellen seien seriös. Man habe jetzt die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und Anzeige gegen den Zoo wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz erstattet. Peta will nach eigenen Angaben eine "unabhängige Obduktion" erreichen. Zumindest bei der Wuppertaler Staatsanwaltschaft ist gestern noch keine Anzeige eingegangen. Das sagte Oberstaatsanwalt Wolf Baumert auf Nachfrage.

Zoo-Direktor Ulrich Schürer wies gestern sämtliche Vorwürfe zurück. Die Obduktion Jerkas sei vom zuständigen Veterinäruntersuchungsamt als Aufsichtsbehörde vorgenommen worden. Noch seien nicht alle Untersuchungen hinsichtlich der Todesursache abgeschlossen. Eine Vergiftung könne aber definitiv ausgeschlossen werden. "Das ist ganz sicher", sagte Schürer.

Peta kämpft bundesweit für ein Haltungsverbot von Eisbären in Zoologischen Gärten - unabhängig von der Größe der Gehege. "Das Gehege kann noch so groß sein, Eisbären zeigen immer Verhaltensstörungen", so Albrecht. In Wuppertal soll die Eisbär-Haltung nach den Zwischenfällen nicht aufgegeben werden. Eisbär Lars befinde sich auf dem Weg der Besserung und soll mittelfristig auch wieder ein Weibchen zur Seite bekommen.

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