Uni: Der Trend geht zum Seniorenstudium

Bisher gibt es wenige Studenten über 50. Doch ihre Zahl wird zunehmen.

Wuppertal. Das Wintersemester 2011/2012 liegt in seinen letzten Zügen — und einige der 16.000 Studenten der Bergischen Universität halten jetzt ihren ersehnten Abschluss in den Händen. Unter den Absolventen sind aber nicht nur junge Studenten, sondern auch immer mehr Studierende höheren Alters, die ihr angestrebtes Abschlusszertifikat erwarben — getreu dem Motto „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans erst recht.“

Christine Schrettenbrunner vom Zentrum für Weiterbildung resümiert: „In diesem Jahr haben fünf von insgesamt 111 Seniorenstudenten ihr Abschlusszertifikat erhalten — das ist eine gute durchschnittliche Zahl.“ Mit Berufsqualifizierung haben diese Abschlüsse nichts zu tun — für die Senioren seien die Suche nach Herausforderungen und das Verlangen nach Weiterbildung die Hauptanreize, ein Studium aufzunehmen.

„Einige der älteren Studierenden kommen direkt aus dem Berufsleben und suchen sich wieder neue Aufgaben“, sagt Schrettenbrunner. Dabei haben sie viele Freiheiten, während die jungen Studenten um gute Abschlüsse ringen. Doch den Generationenkonflikt um Hörsaal- oder Seminarplätze, wie er in anderen Universitäten bekannt ist, gebe es an der Wuppertaler Uni nicht, versichert Schrettenbrunner: „Bei einer so geringen Anzahl von Seniorenstudenten sitzen schon mal zwei oder drei ältere Personen in einer Vorlesung.“

Damit jungen Studierenden auf keinen Fall Plätze verloren gingen, würden Dozenten vor Semesterbeginn gefragt, ob in ihren Seminaren Plätze vor Gasthörer vorhanden seien. Zudem könnten sie Senioren-Studenten aber auch ablehnen.

Nicht zuletzt wegen des demografischen Wandels vermutet Schrettenbrunner allerdings, dass die Zahl der Seniorenstudenten an der Bergischen Uni in den kommenden Jahren steigen wird. Schließlich gelte: „Der Mensch ist ein ständig lernendes Wesen, bis zum letzten Atemzug.“

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