Unterwegs mit 5 und 25: Erinnerungen an alte Straßenbahnen

Zwei Verkehrshistoriker haben ein Buch über alte Straßenbahnen geschrieben.

Wuppertal. Auf eine spannende Straßenbahn-Zeitreise auf Schienen durch die Wuppertaler Verkehrsgeschichte haben sich Jürgen Eidam und Wolfgang R. Reimann begeben. Die Autoren folgen in ihrem Buch „Mit 5 und 25 unterwegs“ den beiden Straßenbahnlinien von der Dönberger Straße im Elberfelder Norden durch das Zentrum von Elberfeld bis hinauf zu den Südhöhen nach Cronenberg. Von dort geht es weiter nach Sudberg, sowie über die Kohlfurt bis nach Solingen.

„Vor 25 Jahren, im Mai 1987 wurde die letzte Straßenbahn in Wuppertal stillgelegt und vor 20 Jahren, im Mai 1992 fuhr die erste Museumsbahn“, erklärte Eidam bei der Präsentation in der Buchhandlung v. Mackensen den Hintergrund des Buchs. Eine rund 20 Kilometer lange Strecke legen die beiden Verkehrshistoriker in ihrem Buch zurück. 525, zum Teil unveröffentlichte Fotos und Dokumente, finden sich in dem 224 Seiten starken Band und machen die wichtige Nord-Süd-Verbindung für Wuppertal und Solingen wieder lebendig.

In einem kurzweiligen Dia-Vortrag stellten Eidam und Reimann ihr Werk vor. Viele der Bilder haben sie in ihren Jugendjahren selber aufgenommen. Manche Erinnerungen kamen bei den interessierten Zuhörern bei diesem historischen Abriss auf. Sukzessiv konnte dem Streckenverlauf gefolgt werden.

Von der Dönberger Straße ging es zunächst zur gerade neu errichteten Raukamp Schleife. „Damals fuhren die Bahnen mit offenen Türen und ohne Sicherheitsketten“, erinnerte sich Reimann. Die Errichtung des Fußgängertunnels am Döppersberg wird dokumentiert, die Rampe zur Stadthalle, über die noch heute der Busverkehr geleitet wird. „Die Straßenbahnbilder halten das Stadtbild fest und zeigen seinen Wandel“, so die Autoren.

Die Fahrt ging weiter über die Blankstraße, vorbei an der Christuskirche hoch nach Cronenberg. „Besonders im Winter haben sich die Straßenbahnen bewährt“, sagte Reimann. Natur pur auf der weiteren Strecke nach Solingen, vorbei am Café Hubraum. „Mit der Bahn nach Solingen zu fahren, war schon ein Erlebnis.“.

Trauerflor auf der damals letzten Fahrt im Kaltenbachtal. Heute verkehrt auf einem Abschnitt der Solinger Strecke die Museumseisenbahn, der ein Teil des Buches gewidmet ist. Nicht nur für Straßenbahn-Fans und Anwohner ein interessantes Buch, werden doch vergangene Zeiten wieder lebendig und Einblicke in tiefgreifende Veränderungen des Stadtbildes während der letzten fünf Jahrzehnte gegeben.

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