Verletztes Frühchen: Eingriff verschoben

Nei Unfall verätzte Hornhaut soll mit Eihaut-Therapie gerettet werden.

Wuppertal. Am Frühchen aus Solingen, das Anfang Februar auf der Neugeborenen-Intensivstation in der St. Anna-Klinik mit zu hoch dosierten Augentropfen schwer verletzt worden ist, soll doch erst kommende Woche ein weiterer Eingriff vorgenommen werden. Geplant ist dann erneut das Auflegen einer Art Hornhaut-Pflaster. Dabei wird eine Amnionmembran (Eihaut) — sie stammt aus der Innenfläche der Fruchtblase einer gesunden Frau, die ihr Kind per Kaiserschnitt bekommen hat — aufgelegt. Die Wirkung beruhe unter anderem auf der Ausschüttung von sogenannten Wachstumsfaktoren, die die verletzten Hornhäute wieder herstellen könnten.

Wie berichtet, war dieser Eingriff bereits am vorvergangenen Montag an den Augen des Jungen vorgenommen worden, allerdings ohne den gewünschten Besserungseffekt. Der Verbund, der die St.Anna-Klinik betreibt, hat unter anderem den Kölner Augenspezialisten Professor Dr. Norbert Schrage hinzugezogen. Wenn auch der zweite Eingriff keinen Erfolg bringt, sei ein dritter Versuch denkbar, hieß es am Freitag.

Offenbar waren durch einen Fehler bei der Übermittlung der Rezeptur und durch Fehler bei der Kontrolle in der zuständigen Apotheke in Köln — sie wurde am Freitag durchsucht — zu hoch dosierte Augentropfen bei einer Routineuntersuchung verwendet worden. Laut Staatsanwaltschaft — sie ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung — war die Dosierung tausendfach zu hoch. Insgesamt drei Frühchen wurden verletzt. Bei zwei von ihnen ist kein Eihaut-Eingriff notwendig. spa

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