Viele Tipps für Hausbesitzer: Sanierungsmarkt ein Renner

Mehrere hundert Besucher informierten sich über Wärmedämmung, die Nutzung von Erdwärme oder die entsprechenden Förderprogramm.

Wuppertal. Stadtentwicklungsdezernent Frank Meyer war die Freude darüber anzumerken, dass die sechsten Auflage des Sanierungsmarkts, ausgerichtet von der Energieberatung der Verbraucherzentrale und der Stadt Wuppertal, ein derart großes Interesse geweckt hatte. In der Bergischen VHS an der Bachstraße tummelten sich viele Interessenten vor den Ausstellungstischen mit Infomaterial zu beispielhaft sanierten Häusern und diskutierten an den Tischen im Café Leo mit Fachreferenten über Themen wie Blockheizkraftwerke, Solarenergie, Fenstersanierung und Dachdämmung.

Große Resonanz erfuhren auch die informativen Vorträge von Energieberater Stefan Bürk, der Förderprogramme zu den Themen Altbausanierung, Dämmung und Wärmebrücken vorstellte. Rolf Kinder (Stadt Wuppertal) informierte über das Thema Solarkataster.

Bei der Sanierung zweier Mehrfamilienhäuser an der Werther Brücke mit einer Gesamtwohnfläche von 1400 Quadratmetern ergaben jüngste Berechnungen eine Heizkosten-Ersparnis von bis zu 70 Prozent, erklärte Energieberater Arif Izgi stolz. Bauleiter Kurt Glaser, der die eineinhalb Jahre andauernde Maßnahme vor vier Wochen mit der Kellerdeckendämmung erfolgreich abgeschlossen hat, stellte heraus: „Neben der Schallschutzverbesserung durch 3-fach isolierte Fenster führte eine 14 Zentimeter starke Fassadendämmung sowie 12 Zentimeter Aufdachsparrendämmung zu einer erheblichen Unterschreitung aktueller Neubauanforderungen.“ Die Ersparnis führe zu einer Steigerung der Attraktivität, so Glaser weiter.

Familie Mertens möchte ihr Haus am Dönberg energetisch sanieren, stößt aber immer wieder auf Probleme mit Handwerkern, die sich mit innovativen Techniken noch schwer tun. Durchweg positive Erfahrungen machte Christian Warsch, der sein denkmalgeschütztes Haus im Zooviertel fachmännisch sanieren ließ.

Das 300 Quadratmeter große Schmuckstück wurde 1928 von seinem Großvater gebaut, gehört zum Wuppertaler Denkmalpfad und besitzt heute eine Wärmepumpe. „Um die Erdwärme zu nutzen, mussten wir 170 Meter bohren. Das ist in Wuppertal spannend, da man nie weiß, wie der Boden ist“, sagt Warsch.

Die Sanitärinstallation durch die Firma Presser ermöglicht nun den Einsatz der Wärmepumpe, wie Mitarbeiter Jörg Wagner berichtet. Zimmerermeister Berthold Platner, der mittels Einblasdämmung die vorhandenen Hohlräume mit Dämmstoff aufgefüllt hat, hält diese Dämm-Methode für das schnellste und effizienteste Verfahren: „Ein- bis Zweifamilienhäuser kann man in ein bis zwei Tagen dämmen. Bereits zwei Tage später kann die Vorlauftemperatur zurückgefahren werden. Man spart nicht nur, sondern fühlt sich auch wohl dabei.“

Und auch Christian Warsch profitiert finanziell davon, da die Förderung indirekt über die Abschreibung beim Denkmal-schutz komme. Ab März läuft die KfW- Einzelmaßnahmenförderung an, die vielen Besuchern die Entscheidung, ihren Altbau energetisch sanieren zu lassen, ein wenig erleichtern könnte.

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