Wasser: So läuft die Umstellung

Alle Haushalte erhalten die Kündigung von den WSW. Stadt übernimmt die Lieferung und erhebt nun Wassergebühren.

Wuppertal. Sämtliche Wuppertaler Haushalte bekommen in nächster Zeit Post von den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) und der Stadt: Es geht um die Übergabe der Wasserversorgung im Tal von den WSW an einen kommunalen Eigenbetrieb zum 1. Mai. Dabei geht es um den neuen Gas- und Wasserabschlag und die Schlussrechnung der WSW sowie die neue Vorauszahlung für die Wassergebühren.

Für den Kunden bedeute das eigentlich nur, dass er eine neue Einzugsermächtigung beziehungsweise einen neuen Überweisungsauftrag abgeben müsse, sagt Almuth Salentijn vom Steueramt und verspricht: „Das ist der einzige Aufwand.“

Es geht darum, dass die Stadt Wuppertal vom bisherigen Anteilseigner an den Stadtwerken, GDF Suez, das Wassergeschäft übernommen hat, um einen kommunalen Eigenbetrieb zu gründen. „Das ist wichtig und richtig“, sagte Stadtkämmerer Johannes Slawig (CDU) gestern. Angesichts der Pläne der EU—Kommission, den Wassermarkt durch neue Ausschreibungen der Kooperationspartner zu beleben, wolle man vorsorgen. „Wir möchten nicht, dass in Zukunft unbekannte private Investoren Zugriff auf unsere Wasserversorgung bekommen.“ An einem Drittel Energie- und Wasserversorgung sowie der Fernwärme war GDF Suez bisher beteiligt. Vom Wassergeschäft trenne sich die Firma jetzt zu einem „korrekten Preis“, wie Kämmerer Slawig betonte.

Dass sich mit einer Liberalisierung der Versorgung nicht notwendigerweise Vorteile für Kunden ergäben, sehe man am Energiemarkt, sagte Kai-Uwe Seelberg vom Produktmanagement bei den WSW: „Hier sind die Preise in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.“ Mit der Übernahme der Wasserversorgung wolle die Stadt gleichbleibend hohe Qualität des Trinkwassers zu einem günstigen Preis auch in Zukunft sicherstellen.

In der Post finden die Kunden in den kommenden Tagen eine separate Schlussrechnung für die Wasserversorgung, die bereits gezahlten Abschläge werden verrechnet. Dazu gibt es ausführliche Informationen zu dem Übergang. Danach kommt von dem neuen Betrieb ein separater Vorauszahlungsbescheid, wie der alte Abschlag im kommunalen Gebühren-Deutsch heißt. Die Verbrauchs- und Kundendaten hat die Stadt von den WSW bekommen.

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