Werkstattbesitzer (45) überlebt Mordversuch

Mehr als 100.000 Euro Schaden nach Brandstiftung an der Breslauer Straße. Die Kripo sucht Zeugen.

Wuppertal. Schon in der Donnerstagsausgabe hatte die WZ über den Großbrand samt Überfall am Mittwochabend in der Autoverwertung an der Breslauer Straße in Oberbarmen berichtet. Noch in der Nacht wurde klar: Es geht um versuchten Mord.

Die zehnköpfige Mordkommission geht derzeit davon aus, dass der Betreiber des Schrottplatzes — ein 45-Jähriger aus Irak — am Mittwoch gegen 19 Uhr von vier maskierten Männern in seinem Betrieb überfallen und gefesselt wurde. Das hat der Mann — er wurde nur leicht verletzt — ausgesagt. Demnach kamen die Täter etwa eine Stunde nach Ende der Geschäftszeiten (9 bis 18 Uhr). Bevor die vier Männer das Tor von außen verriegelten, hätten sie noch in der Werkstatt Feuer gelegt, sagte der 45-Jährige.

Der Mann hatte offenbar großes Glück: Obwohl die Breslauer Straße — der Bereich gilt als sozialer Brennpunkt — nicht gerade als beliebter Fußweg bekannt ist, kamen um 19.10 Uhr Passanten an der Autoverwertung vorbei, hörten die Rufe aus der Werkstatt, versuchten selbst zu helfen und alarmierten gleichzeitig die Feuerwehr. Das rettete dem Schrotthändler wahrscheinlich das Leben.

Wenig später brach die Feuerwehr das verschlossene Tor auf und fand den 45-Jährigen — gerade noch rechtzeitig: Kurz darauf ging der Westteil des Firmengeländes in Flammen auf. Von der Drehleiter aus musste die Feuerwehr den Großbrand bekämpfen. Erst um Mitternacht war der Einsatz beendet. Eine Brandwache blieb vor Ort. Der Schaden wird auf mindestens 100.000 Euro geschätzt.

Der Tatort ist bis auf weiteres gesperrt. Ob in den niedergebrannten Trümmern noch Spuren zu finden sind, ist offen. Unklar ist beispielsweise, ob die vier Täter überhaupt etwas gestohlen haben, oder ob die Aktion eine Art Denkzettel war. Die Staatsanwaltschaft geht derzeit davon aus, dass sich die Tat gegen den Unternehmer persönlich richtete. „Ein fremdenfeindliches Motiv schließen wir definitiv aus“, sagte Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt am Donnerstag.

Die Kripo sucht dringend Zeugen. Hinweise werden unter Ruf 2840 entgegengenommen.

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