Winterdienst im Härtetest

Bislang ist das große Verkehrschaos nach den ersten Schneefällen ausgeblieben. Der neu aufgestellte Räum- und Streudienst hat sich in weiten Teilen erst einmal bewährt.

Wuppertal. Über keine andere städtische Dienstleistung ist in den vergangenen Jahren dermaßen kontrovers diskutiert worden wie über den Winterdienst in Wuppertal. In Zeiten der Rekord-Schneefälle und steigenden Gebühren zog die Stadt Wuppertal schließlich die Reißleine und verordnete dem Winterdienst eine Neuorganisation unter der Leitung von AWG-Chef Wolfgang Herkenberg. Und die hat sich in diesem Winter bislang in weiten Teilen bewährt.

„Es läuft bis jetzt sehr gut“, erklärt Stadtwerke-Sprecher Holger Stephan auf WZ-Nachfrage — mit Blick auf den Linienbusverkehr und die Zusammenarbeit mit dem Winterdienst der Stadt. Ausfälle und Verspätungen habe man zwar auch bei diesem Wintereinbruch nicht abwenden können, „aber sie stehen in keinem Verhältnis zu den Problemen in den vergangenen Jahren.“

Anlaufschwierigkeiten gab es — und das bestätigt auch Wolfgang Herkenberg im Gespräch mit unserer Zeitung — allerdings beim Einsatz der Handstreu- und Räumkolonnen: Für Probleme sorgten neu angeschaffte Geräte, die sich im Härtetest nicht bewährten und kurzerhand umgetauscht werden mussten.

Im Fuhrpark habe man es hingegen nicht mehr mit den sonst üblichen Ausfällen beim Ausrücken der Räum- und Streufahrzeuge zu tun. „Deren Kontrollfahrten wurden im Sommer noch belächelt, haben sich letzten Endes aber bewährt“, sagt der Chef der Abfallwirtschaftsgesellschaft, der nun auch für den Winterdienst zuständig ist und dabei auch gegebenenfalls auf Personal der Müllabfuhr zurückgreifen kann. Gekauft wurden zum Beispiel auch Fahrzeuge aus Beständen der Bundeswehr, die bislang auf deren Flughäfen im Winterdienst im Einsatz waren — mit wenigen Kilometern auf dem Tacho.

Bei der Neuanschaffung von Kehrmaschinen werden Wechselaufbauten für den Winterdienst einbezogen. Winterliche Verhältnisse werde es aber auch in Zukunft auf den Straßen geben, betont Herkenberg: „Wir sind jetzt allerdings besser darauf eingestellt.“

Am Mittwoch zählte die Polizei mehr als 15 wetterbedingte Unfälle im Wuppertaler Stadtgebiet. Es blieb zwar bei Blechschäden, die summierten sich allerdings auf eine Höhe von etwa 20 000 Euro. Und für heute sind fürs bergische Städtedreieck wieder Schnee und Eis angekündigt.

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