100 Jahre Deutsche Bank in der Region

Wuppertal ist der Ursprung für die Geschäftstätigkeit der Bank an Rhein und Ruhr.

Der Neubau der Deutschen Bank von 1969 wurde an gleicher Stelle errichtet...

Der Neubau der Deutschen Bank von 1969 wurde an gleicher Stelle errichtet...

Foto: Deutsche Bank

Wuppertal. Wenn die Deutsche Bank am 3. September ihr 100-jähriges Bestehen an Rhein und Ruhr ausgerechnet in der Stadthalle feiert, ist alles andere als ein Zufall. Denn Wuppertal stellt in der Geschichte der Bank tatsächlich eine Besonderheit dar.

... wo 1915 die Bergisch Märkische Bank übernommen wurde.

... wo 1915 die Bergisch Märkische Bank übernommen wurde.

Foto: Deutsche Bank

So übernahm die damals in Berlin ansässige Deutsche Bank Ende März 1914 die 1871 gegründete Bergisch Märkische Bank in Elberfeld — samt deren Niederlassungen. Die Wirtschaftspresse titelte 1914 sogar vom Entstehen der größten Bank der Welt. Aus heutiger Sicht stellt das den Einstieg in die Entwicklung zur flächendeckenden Filialbank dar.

„Von hier aus ging es los“, erklärt Reinhard Frost, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Deutschen Bank. Und ohnehin schon vorhanden war die tiefe Verwurzelung mit der Wirtschaft, ging die Gründung der Bergischen Märkischen Bank doch auf das Engagement aus der Textilindustrie zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Wuppertal erneut eine spezielle Rolle zu: In der Region war es die einzige nicht zerstörte große Einrichtung, so wurde Wuppertal nach der Zerschlagung der Bank in Teilbanken zum Sitz der Rheinisch-Westfälischen Bank. Und lange später noch saßen große Chefs der Bank in Wuppertal, statt in Düsseldorf, Köln oder Frankfurt.

Ein weitere Besonderheit aus Wuppertal: Hier lief das große Pilotprojekt zur Umstellung von Lochkarten auf EDV. Und heute noch nehmen Wuppertal und die umliegenden Regionen im Geschäft mit den vermögenden Kunden (Private Wealth Management) auch aufgrund der hier besonders langen Geschichte des Mittelstands eine sehr exponierte Stellung ein.

Heute allerdings würde die Bank den alten Bau aus dem Jahr 1871 wohl nicht mehr durch einen Neubau ersetzen. 1969 jedoch war es Frost zufolge auch ein Zeichen der Kraft, einen solchen Neubau überhaupt errichten zu können.

Doch in der Geschichte der Deutschen Bank insgesamt lief nicht alles glatt. Unter anderem wegen der Ermittlungen zu möglichen Devisenmarkt-Spekulationen gerät sie derzeit immer mal wieder ins Gespräch. Es gibt Rechtsstreitigkeiten und der Aktienkurs hat schon bessere Zeiten gesehen.

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