Baut Vorwerk 200 Stellen ab?

Wegen der Modifizierung der Vertriebswege will Vorwerk bundesweit 200 Stellen abbauen. Durch neue Geschäfte entstehen aber auch etwa 250 neue Jobs.

Wuppertal. Der Thermomix verkauft sich weiter sehr gut. Der Saugroboter schneidet in den Tests mit besten Noten ab und das neue Gerät, das gleichzeitig wischt und saugt, scheint genau dem Bedarf vieler Hausfrauen und Hausmänner zu entsprechen. Doch nach der zunehmenden Diversifizierung des Staubsauger-Verkaufs (nicht mehr ausschließlich im Direktvertrieb, sondern zunehmend eben auch im Internet und in Vorwerk-Shops) gibt es personelle Konsequenzen bei Vorwerk Deutschland.

Am Mittwoch fand eine Betriebsversammlung statt, in der die Pläne bekanntgegeben wurden. Jetzt beginnen die Verhandlungen mit dem Betriebsrat darüber, wie 200 der 700 Stellen in dieser Vertriebsorganisation abgebaut werden können. Insgesamt beschäftigt Vorwerk in Deutschland rund 3000 Mitarbeiter.

Nach Angaben von Peter Liebisch, kaufmännischer Vorstand von Vorwerk Deutschland, bleibt der Direktvertrieb die Kernkompetenz von Vorwerk Deutschland. Die neuen Vertriebskanäle über Shops und Internet dienten auch dazu, den Direktvertrieb zu unterstützen. Aufgrund des veränderten Kundenverhaltens brauche es aber zusätzliche Vertriebswege. Ein Ziel: Auch Neukunden besser erreichen — und eben nicht fast ausschließlich Bestandskunden.

Insgesamt spricht Liebisch daher von einer Wachstumsstrategie. Das zeige sich auch daran, dass Vorwerk Deutschland während der kommenden Jahre rund 250 zusätzliche Stellen in den dann etwa 100 Shops schaffen möchte.

Die 200 Stellen, die nun abgebaut werden sollen, befinden sich nicht ausschließlich in Wuppertal. Eine detaillierte Analyse gibt es noch nicht, doch der Abbau (ob auch über betriebsbedingte Kündigungen, ist noch unklar) wird voraussichtlich mehrheitlich bundesweit und nicht überwiegend in Wuppertal erfolgen.

Auf die im Mai angekündigten Pläne von Vorwerk, während der kommenden drei Jahre in Wuppertal 36 Millionen Euro in Produktionsanlagen zu investieren, um Innovationen zu beschleunigen, hat der neue Plan keine Auswirkungen.

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